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Gastronomen wollen
die Vielfalt bedienen

Theater-Bewirtung von Kantine bis zur Premierenfeier

Bielefeld (bp). Andreas Oehme und Albrecht Sprenger, die neben dem Café Berlin und und dem »Sternzeit«-Catering bereits das »Lorca« im TAM führen, übernehmen auch die Gastronomie im Stadttheater mit Beginn der neuen Spielzeit.

Das gastronomische Engagement beinhaltet die Pausenbewirtung an den Theken am 1. Rang, im Eingangsfoyer und in der Lounge (ehemaliges Ratsherrenzimmer und »Rathausbrücke«), dazu die Premierenbewirtung und die gastronomische Betreuung von Sonderveranstaltungen. Außerdem gehört die Übernahme der Theaterkantine dazu, die künftig rund 120 Plätze haben und quasi täglich jeweils von 9 bis 1 Uhr nachts geöffnet sein muss. Die Gastronomie der Rudolf-Oetker-Halle ist - über das Kulturamt verpachtet - unberührt.
Nach dem kompletten Umbau des Stadttheaters, das am 15. und 16. September offiziell eingeweiht wird, soll bei der Bewirtung Kontinuität geschaffen werden. Vor Beginn der Umbauarbeiten hatte die sehr kleine Kantine (20 Plätze) einen eigenen Pächter. Die - einzige - Theke im Rangfoyer hatte zuletzt wechselnde Pächter, von denen einer mitten in der Spielzeit Insolvenz anmelden musste; der Getränkeausschank wurde zuletzt nur noch provisorisch weiter geführt. Die Bewirtung bei den Premierenfeiern wurde jeweils an Caterer vergeben.
Das Theater hatte 16 Gastronomen aus Bielefeld und der Region angeschrieben, zehn davon meldeten Interesse an, acht gaben schließlich ernsthafte Angebote ab. Die Auswahl erfolgte nach einem Kriterienkatalog, der neben dem gastronomischen Konzept auch Daten wie Kundenstamm oder die Jahre des Bestehens des jeweiligen Betriebes abgefragt hat.
Andreas Oehme und Albrecht Sprenger, die auch das Künstler-Catering im Ringlokschuppen durchführen, hatten das »Lorca« im vergangenen Jahr eröffnet. Der ursprüngliche Vertrag lief bis zum Ende der Spielzeit 2005/06. Seitdem das kleine Lokal mit spanischer Küche im TAM Gäste bewirtete, hat auch das Theater selbst gewonnen: Zuletzt wurde ein neuer Fußboden im Foyer verlegt, die Wände neu gestrichen und die Garderoben neu gestaltet - auf Kosten eines Sponsoren.
Oehme und Sprenger beschäftigen 42 Mitarbeiter. Die Stadttheater-Bewirtung soll von drei fest angestellten Fachkräften und einem zusätzlichen Mitarbeiterstamm gehandhabt werden. Die beiden Gastronomen, die sich unter anderem im Schauspielhaus Bochum, im Maxim Gorki Theater und beim Berliner Ensemble die Bewirtung angeschaut haben, wollen »Vielfalt bedienen«. Und sie versprechen: »Wenn Pause ist, sollen alle, die möchten, mit Getränken versorgt werden.«

Artikel vom 16.03.2006