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Taliban töten Geiseln

Offenbar kein Deutscher unter den Opfern


Kabul/Düsseldorf (dpa). Die radikal-islamischen Taliban in Afghanistan haben gestern nach eigenen Angaben vier am Wochenende entführte Ausländer getötet. Die Männer seien erschossen und ihre Leichen an die Straße zwischen Kandahar und der Provinz Helmand gelegt worden, teilte ein Sprecher mit. Zuvor hatte Talibansprecher Kari Jussuf Ahmadi erklärt, unter den Entführten sei auch ein Deutscher. In dem Gebiet um Kandahar, einer früheren Hochburg der Taliban, kommt es immer wieder zu Überfällen von ihren Kämpfern auf Militärs und Zivilisten.
Das Auswärtige Amt in Berlin teilte mit, es bemühe sich um Klärung, ob unter den Entführten auch ein Deutscher ist. Dies könne bislang nicht bestätigt werden.
Das Düsseldorfer Unternehmen Ecolog teilte mit, dass acht seiner Mitarbeiter in Afghanistan entführt worden seien. Vier von ihnen afghanischer Herkunft seien bereits wieder auf freiem Fuß.
Bei den vier anderen Mitarbeitern handele es sich um Mazedonier. Es befinde sich kein deutscher Staatsangehöriger unter den Geiseln. Ein Sprecher des Innenministeriums in Kabul erklärte ebenfalls, vier Afghanen seien mittlerweile frei gelassen worden.
Ecolog bietet Dienstleistungen für Truppen an, die im Ausland stationiert sind. In Afghanistan soll sich das Unternehmen vorwiegend um die Abwasserentsorgung von Armee-Stützpunkten gekümmert haben

Artikel vom 14.03.2006