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800 Briten ziehen ab

Saddam-Prozess: Ex-Richter gibt Todesurteile zu


London/Bagdad (dpa). Fast drei Jahre nach Beginn des Irak-Kriegs zieht Großbritannien einen Teil seiner Truppen aus dem Land ab. Die Zahl von derzeit etwa 8000 britischen Soldaten solle um etwa 800 verringert werden, kündigte Verteidigungsminister John Reid gestern im Unterhaus an. Die Verringerung der Truppenstärke um rund zehn Prozent solle im Mai beginnen. Alle Spekulationen über einen baldigen vollständigen Rückzug der Briten aus dem Irak wies der Labour- Politiker zurück. Die britischen Soldaten sind vor allem im Süden des Landes im Einsatz.
Im Prozess gegen Saddam Hussein und sieben weitere Ex-Funktionäre seines Regimes hat erstmals ein Angeklagter seine Beteiligung an der Hinrichtung von 148 Schiiten aus der irakischen Kleinstadt Dudschail zugegeben. Der frühere Richter des Revolutionsgerichts, Awad al-Bandar, sagte vor dem Sondertribunal für die Verbrechen des Saddam-Regimes in Bagdad aus, er habe die Männer zum Tode verurteilt, weil sie an dem versuchten Attentat auf Saddam in Dudschail beteiligt gewesen seien. Wie schon die drei Ex-Parteifunktionäre, die zuvor ihre Aussage gemacht hatten, erklärte auch der frühere Vizepräsident Taha Jassin Ramadan, er habe mit den Ereignissen in Dudschail nichts zu tun gehabt.

Artikel vom 14.03.2006