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Chirac verärgert über deutsche Kritik

Vorwürfe der Bundesregierung wegen Protektionismus' »absurd«

Angela Merkel und Jacques Chirac betonten ihre Bereitschaft an einer UN-Mission bei den Wahlem im Kongo teilzunehmen. Foto: dpa

Berlin (dpa/Reuters). Zwischen Paris und Berlin gibt es offene Differenzen über die künftige EU-Industriepolitik. Staatspräsident Jacques Chirac zeigte sich gestern verärgert über Vorwürfe aus der neuen Bundesregierung, Frankreich gehe es nur um den Schutz der eigenen Wirtschaft.»Das ist absolut absurd«, betonte Chirac nach dem ersten Treffen des deutsch-französischen Ministerrats seit dem Regierungswechsel in Berlin. Im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wies Chirac darauf hin, dass ausländische Unternehmen in seinem Land doppelt so viel Geld investierten wie in Deutschland unfd drei Mal so viel wie in Italien. »Hier stimmt etwas nicht, wenn man Frankreich beschuldigt, sich protektionistisch zu verhalten.«
Chirac reagierte damit auf deutsche Kritik an den Bemühungen der Regierung in Paris, insbesondere einen Verkauf großer französischer Energieunternehmen ins Ausland zu verhindern.
In außenpolitischen Fragen gab es breite Übereinstimmung. Merkel und Chirac bekräftigten ihre Bereitschaft, die geplante UN-Militäroperation zur Überwachung der Wahlen im Kongo personell »maßgeblich« zu unterstützen.
Beide bekräftigten ihre Bereitschaft an einer UN-Mission in der sudanesischen Krisenregion Darfur teilzunehmen.

Artikel vom 15.03.2006