16.03.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Ich sehe kein
soziales Problem«

Schulbezirksgrenzen heiß diskutiert

Jöllenbeck (jr). Wegfall der Schulbezirksgrenzen, ja oder nein? Diese Frage beschäftigte jetzt auch die Bezirksvertretung Jöllenbeck. Das Gremium sprach sich mit Mehrheit für den Wegfall aus.

Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen hatte in einem Antrag gefordert, die Bezirksvertretung solle die landesweit geplante Abschaffung der Schuleinzugsbezirke für Grundschulen in Jöllenbeck ablehnen. Grünen-Sprecher Reinhard Heinrich: »Nehmen wir beispielsweise das Jöllenbecker Wohngebiet Oberlohmannshof. Die Schulbezirksgrenzen führen bisher direkt durch das Wohngebiet. Und das ist optimal so.« Mit anderen Worten: Die Jungen und Mädchen aus dieser Region verteilen sich bislang auf die beiden Jöllenbecker Grundschulen »Am Waldschlößchen« und »Dreekerheide«.
Falls nun das neue Schulgesetz zum 1. August 2006 in Kraft tritt, befürchtet Heinrich Nachteile, spricht gar von einer Zwei-Klassen-Gesellschaft. CDU-Fraktionsvorsitzender Peter Kraiczek findet die Sorgen Heinrichs unbegründet, kann dessen Meinung nicht teilen. Kraiczek: »Die Eltern hatten bisher ja auch schon freie Wahlmöglichkeit. Die jetzige Praxis wird also künftig nur im Gesetz festgehalten.«
In der Sitzung geäußerte Befürchtungen, durch die neue gesetzliche Regelung entstünden soziale Probleme, sieht Christdemokrat Kraiczek nicht. »Da bin ich ganz gelassen. Es stimmt auch nicht, dass damit ein hoher Verwaltungsaufwand verbunden ist.«
Karin Sohl, Leiterin der Grundschule »Am Waldschlößchen«, hofft, dass die neue Lösung - wenn sie denn kommt - problemlos über die Bühne geht. »Im Moment gibt es allerdings noch viele ungeklärte Fragen.«
Nach langer Diskussion wurde der Antrag der Grünen in der Bezirksvertretung Jöllenbeck knapp mit 7:6 Stimmen abgelehnt. Während die SPD die Grünen unterstützte, waren CDU, FDP und BfB anderer Meinung.

Artikel vom 16.03.2006