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Theater gewürzt mit Lokalkolorit

350 Besucher feiern beim Bauernball - Vorsitzender warnt vor Senne-See

Senne (mcs). In bester Festtagslaune präsentierten sich am Samstag die Mitglieder des Landwirtschaftlichen Ortsverbands Senne. 350 Besucher waren ihrer Einladung zum traditionellen Bauernball im Forum des Schulzentrums Senne gefolgt. Zur Einstimmung auf »Musik und Tanz bis in den frühen Morgen« erwartete die Gäste ein zünftiges Kurztheaterstück.

»Bauernball mit Folgen« - so lautete der Titel des pointenreichen Einakters, den Katharina Bentkämper, Gisela Kaerlein, Heiner Lange, Carla Steinkröger und Karl-Ludwig Sudhölter schwungvoll auf die Bühne brachten. Nicht zuletzt, da sie die Textvorlage hier und da mit einer gehörigen Prise Lokalkolorit würzten, indem sie humorvoll gewisse »Senner Seilschaften« aufs Korn nahmen, hatten die Laiendarsteller die Sympathien des Publikums auf ihrer Seite. Die Wandlung eines vermeintlichen »Senne-Casanovas« zum »Helden der Windflöte« amüsierte prächtig und trieb manchem Gast Lachtränen in die Augen.
»Die Kasse ist weg!« Als sich Bauer Hanno (Karl-Ludwig Sudhölter) am »Morgen danach« nicht mehr erinnern kann, wo er die Einnahmen des Bauernballs vom Vorabend deponiert hat, nimmt das Schicksal seinen Lauf. Hannos Freund (Heiner Lange) ersinnt eine haarsträubende Räuberpistole, um den Verlust zu rechtfertigen. Doch alles kommt noch schlimmer. Begleitet von einer Reporterin (Carla Steinkröger), taucht ein Mädchen (Katharina Bentkämper) bei Hanno auf, um sich mit einer stürmischen Umarmung für dessen Manneskraft zu bedanken. Doch weit gefehlt. Bald dämmert auch Hannos empörter Frau (Gisela Kaerlein), dass die Dinge anders sind, als sie zunächst scheinen. Kein Schäferstündchen, sondern ein vereitelter Überfall verbindet Hanno mit der jungen Frau. Eine Enthüllung, für die das überzeugende Darstellerensemble zu Recht reichlich Beifall erhielt.
Auch die Musik der Tanzband »Sound Art« war ganz nach dem Geschmack des Publikums. Gestärkt mit unterschiedlichen Köstlichkeiten vom kalt-warmen Buffet, verbrachten die Gäste fröhliche Stunden auf der Tanzfläche oder im kurzweiligen Gespräch mit ihren Tischnachbarn. Wer zudem sein Glück auf die Probe stellen wollte, hatte dazu bei einer Tombola Gelegenheit. Hauptpreise unter insgesamt 30 Gewinnen waren ein Spanferkel sowie zwei Fahrräder.
»Wenn ich an die Pläne für einen Senne-See denke, kann mir die Lust zum Feiern schon vergehen«, sagte Axel Bentkämper, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Ortsverbands, am Rande der Veranstaltung gegenüber dem WESTFALEN-BLATT. Schon die Ausweisung von 180 Hektar Ausgleichsfläche für den Bau der A 33 habe gravierende Auswirkungen für die Bauern im Bielefelder Süden. »Weitere 60 Hektar für einen Senne-See könnten insbesondere unsere zehn hiesigen Vollerwerbsbetriebe kaum verkraften.« Seine Bedenken erörterte Axel Bentkämper auch mit Oberbürgermeister Eberhard David, der ebenfalls zu den Besuchern gehörte.

Artikel vom 13.03.2006