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Goldener
Auftakt der
Paralympics

Köhler begeistert

Turin (dpa). Nach dem goldenen Auftakt der Deutschen bei den Paralympics ließ sich Horst Köhler nicht lange bitten. »Na, gibt es hier noch was?«, fragte der Bundespräsident im »German Club« in Sestriere.

»Ein Gläschen Sekt muss schon sein«, entgegnete der alpine Rennläufer Gerd Schönfelder (Kulmain), der am Samstag in der Abfahrt das erste Gold für das deutsche Team gewonnen hatte.
Gerd Gradwohl aus Mainz-Lerchenberg siegte bei den Sehgeschädigten im Abfahrtslauf. Für den 46-Jährigen mit Begleitläufer Karl-Heinz Vachenhauer war es »das Rennen des Lebens. Ich bin total überwältigt«. Mit Gold auf der Kurzdistanz im Skilanglauf trocknete die blinde Verena Bentele aus Tettnang gestern ihre Tränen, nachdem es im Biathlon nach einer schlechten Schießleistung »nur« zu Bronze gereicht hatte. »Um das erste Langlauf-Gold zu holen, brauchen die Jungs eben ihre Frau«, meinte Verena Bentele, die die einzige deutsche Starterin im nordischen Bereich ist.
Den Medaillen-Reigen hatte die 50-jährige Reinhild Möller aus Neuenstein mit Silber im Abfahrtslauf eröffnet. »Das war eine Initialzündung für das Team«, sagte der deutsche Chef de Mission, Karl Quade, nach drei Mal Gold, zwei Mal Silber und drei Mal Bronze am Wochenende.
Die am Samstag nach einem »Fahrkarten-Festival« sieglosen Biathleten, die dank starker Laufleistung durch Bentele und Wilhelm Brem (Ketterschwang) noch Bronze retteten, legten mit Silber für den sehgeschädigten Frank Höfle nach. Der zwölffache Paralympics-Sieger aus Isny: »Ich habe das Maximale gegeben.«
In der stehenden Klasse feierte der Oberhofer Thomas Oelsner, der in Salt Lake City sein Biathlon-Gold wegen eines positiven Dopingtests verlor, mit Bronze eine starkes Comeback.

Artikel vom 13.03.2006