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Eine Frau für das
ganze Programm

Sängerin Anna Moffo gestorben

New York (dpa). Die Opernsängerin Anna Moffo, in den 50er und 60er Jahren ein gefeierter Star auf den Opernbühnen der Welt, ist tot. Sie starb nach einem Bericht der »New York Times« in einem New Yorker Krankenhaus. Moffo wurde laut »Times« 73 Jahre alt.

Anna Moffo, die in Wayne/Pennsylvania als Tochter eines Schuhmachers geboren wurde, hatte Ende der 50er Jahre einen sensationellen Karrierestart: Das italienische Fernsehen engagierte die Sopranistin als Cho-Cho-San in Giacomo Puccinis »Madame Butterfly« für eine Fernsehfassung der Oper. 1955 hatte sie bei den Festspielen in Spoleto als Norina in Donizettis »Don Pasquale« ihr Operndebüt gegeben. 1956 sang sie die Zerlina in Mozarts »Don Giovanni« in Aix-en Provence und ein Jahr später die Nannetta in Giuseppe Verdis »Falstaff«.
Mit dieser Rolle verpflichtete sie 1957 Herbert von Karajan für seine Schalplatteneinspielung und für ihr Debüt bei den Salzburger Festspielen. 1959 holte Sir Rudolf Bing den Star an die New Yorker Metropolitan Opera, wo sie als Violetta in Verdis »La Traviata« Furore machte. Sie hielt der Met fast 20 Jahre die Treue.
In den 60er Jahren sang Moffo nicht mehr nur das lyrische Repertoire, sondern auch dramatische Rollen und Koloratur-Partien.
Nach einer Krebsoperation 1975 in Paris wurde es stiller um die Diva. 1979 gelang ihr bei einer Konzerttournee durch Deutschland mit Operettenliedern und Musicalsongs ein Comeback. 1987 spielte sie in der ZDF-Serie »Lorentz & Söhne« die Rolle einer italienischen Gräfin.
Moffo war seit 1957 in erster Ehe mit dem italienischen Fernsehregisseur Mario Franchi verheiratet. Nach der Scheidung 1973 heiratete sie im Jahr darauf den 17 Jahre älteren Robert Sarnoff.

Artikel vom 13.03.2006