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Piëch entschuldigt sich

Pischetsrieder punktet im Kampf um VW-Spitze


Wolfsburg (dpa). Im Machtkampf an der VW-Spitze scheint der Rückhalt für Konzernchef Bernd Pischetsrieder zu wachsen. Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch hat sich laut »Focus« bei Pischetsrieder für seine Attacken der vergangenen Wochen entschuldigt.
Piëch hatte die anstehende Vertragsverlängerung des Vorstandsvorsitzenden als »offene Frage« bezeichnet und auf eine starke Opposition der Arbeitnehmer-Seite hingewiesen. Betriebsratschef Bernd Ostlerloh sagte dagegen der »Automobilwoche«, die Arbeitnehmervertreter im Kontrollgremium seien nicht »für oder gegen eine Person«.
Piëchs Äußerungen waren in der Branche als Demontage Pischetsrieders gewertet worden. Am 20. April soll in einer Sondersitzung des Aufsichtsrats über die Verlängerung des Vertrags für Pischetsrieder abgestimmt werden.
Unterdessen will der Konzern im Zuge der Sanierung seiner kriselnden Kernmarke VW den neuen Golf ein Jahr früher als geplant auf den Markt bringen und preiswerter fertigen. Der Golf 6 solle bereits von Mitte 2008 an verkauft werden, hieß es in Unternehmenskreisen. Nach einem »Spiegel«-Bericht will Markenchef Wolfgang Bernhard zudem die Lohnkosten drücken. Wie der »Spiegel« weiter berichtete, sollen die VW-Arbeiter künftig für das gleiche Geld 35 statt 28,5 Stunden arbeiten. Weil dann mehr Fahrzeuge gebaut werden könnten, für die es kaum Absatzchancen gebe, müssten mindestens 20 000 Stellen in Deutschland gestrichen werden.

Artikel vom 13.03.2006