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Lothar Späth für mehr Wettbewerb


Gütersloh (WB/mdel). Für Lothar Späth ist Deutschland in Bewegung. »Es merkt nur keiner«, sagt der ehemalige Ministerpräsident von Baden-Württemberg, der am Freitagabend beim westfälisch-lippischen Zahnärztetag in der Gütersloher Stadthalle zu Gast war.
Die 40-Stunden-Woche sei längst eingeführt, das Handwerk arbeite im Schnitt sogar 60 Stunden in der Woche. »Ich kenne Gewerkschaftsfunktionäre, die arbeiten freiwillig 48 Stunden, um ihren Mitgliedern die 35 Stunden zu erklären«, witzelte Späth. Auseinandersetzungen wie jetzt im Öffentlichen Dienst sind für ihn fehl am Platz. Die Mehrarbeit stärke die Wettbewerbsfähigkeit - eines von Späths Lieblingswörtern. Der frühere »Jenoptik«-Chef fordert weniger Staat und mehr Wettbewerb. Hierfür müsse Deutschland aufhören, sich für den Nabel der Welt zu halten. China baue 14 Atomkraftwerke, die von Unternehmen aus Frankreich und den USA erstellt würden. »Wir haben uns von dieser Technik verabschiedet«, hob Späth mahnend den Zeigefinger, »die Chinesen wird das sehr beeindrucken . . .«
Ähnliches gelte für die Gentechnik. Deutschland könne hier Spitze sein, sage aber freiwillig »Nein Danke«. Das Land dürfe sich nicht selbst im Wege stehen, es müsse sich auf seine Stärken in Forschung, Wissenschaft und Technik besinnen. »Wir haben genügend Substanz, um wettbewerbsfähig zu sein«, sagte Lothar Späth.

Artikel vom 11.03.2006