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Große Not, kleiner Traum
Sandale heißt sie, weil sie sich von den 30 Lei, die ein Tourist ihr auf dem Bukarester Bahnhof zusteckte, gelbe Sandalen kaufte. Andere setzen das Geld, das sie stehlen oder erbetteln, in Zigaretten oder Drogen um.
Das Leben auf der Straße ist hart. Die Kälte, die Hitze, Hunger und Durst und die Schläge der Polizei - vor diesem Alltag will Sandale gern jedes Kind, das wie Marcel von seinem alkoholisierten, schlagenden Vater geflohen ist, bewahren. Sie bringt den Jungen in das Heim St. Lazarus, wo auch ihr geholfen wird. Doch irgendwann treibt es sie wieder hinaus, weg von den festen Regeln, in die Gefahr und ins Elend.
»Träume wohnen überall« ist der Titel von Carolin Philipps' neuem Jugendroman (Verlag Ueberreuter, 9,95 Euro). Wer an den Träumen festhält, lebt besser - selbst auf der Straße. (in)

Artikel vom 18.03.2006