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»Unter Druck spielt
Arminia immer gut«

Fatmir Vata schöpft aus der unbequemen Situation Mut

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Fatmir Vata hat seinen Fehlschuss verdaut. In Mönchengladbach traf er aus fünf Metern das leere Tor nicht, am Samstag gegen Leverkusen will der Albaner seine Chancen nutzen. Doch er sagt auch: »Bekäme ich die Gelegenheit in Gladbach noch einmal, würde ich alles wieder genau so machen.« Nur mit einem Unterschied: Der Ball sollte rein.

Eigentlich müsste jene bedauerliche elfte Minute im Borussia Park längst abgehakt sein. Doch wer Fatmir Vata kennt, weiß, dass so ein Ding an ihm nagt: »Ich war nach dem Spiel total sauer. Hätte ich meine Chance genutzt, hätten wir vielleicht gewonnen.« Doch Arminia verlor, »jetzt stehen wir gegen Leverkusen unter Druck.«
War's Konzentrationsmangel? Oder, wie Co-Trainer Frank Geideck meint, ein technischer Fehler? Vata: »Ich habe den Ball schon drin gesehen. Kasey Keller ist ein langer Torwart. Ich wollte ganz sicher gehen und den Ball in den Winkel schlenzen. Mein Unglück war Gladbachs Glück.«
Nach einem Sieg bei Borussia hätte Bielefeld gegen Bayer befreit aufspielen können. Fatmir Vata ist trotzdem zuversichtlich, dass gegen Leverkusen wie in der Vorsaison ein Heimsieg gelingt. Der Angreifer begründet: »Unter Druck spielt Arminia immer gut.«
Doch der DSC ist gewarnt, Leverkusen, das ist auch Fatmir Vata nicht entgangen, habe einen Lauf. Um gegen die Werkself zum Erfolg zu kommen, gelte es im Unterschied zum Spiel am Niederrhein laut Vata Folgendes besser zu machen: »Vorne müssen wir die Bälle sicherer halten. Von den wenigen, vielleicht zwei, drei Chancen, die wir kriegen werden, muss mindestens eine rein. Und in der Abwehr kommt es darauf an, weniger Möglichkeiten zuzulassen als zuletzt in Gladbach. Wir müssen zu null spielen, dann kann's mit einem Dreier klappen.«
Trainer Thomas von Heesen hatte nach der Niederlage im Borussiapark bemängelt, dass drei bis fünf seiner Spieler dort nur mit halber Kraft zu Werke gegangen seien. »Thomas hat recht. Eine Mannschaft wie unsere kann, wenn es gut läuft, vielleicht einen oder zwei Spieler mit durchschleppen. Aber mehr sind zu viel«, findet Vata. Darum sagt der 34-Jährige: »Hoffentlich sind Samstag alle richtig fit.«
Er jedenfalls brennt auf das Duell mit Bayer. Beim Hinspiel-1:1 (Torschütze Boakye) konnte der Albaner nicht mitwirken, war verletzt. Dieses Mal möchte er seinen Beitrag leisten, damit Bielefeld den zusammengeschrumpften Sicherheitsabstand zu den Abstiegsplätzen wieder ausbaut. »Wir verlieren zusammen, und wir gewinnen zusammen«, sagt Vata. Gemeinsam verloren hat der DSC in Mönchengladbach, gegen Leverkusen strebt das DSC-Kollektiv den achten Saisonsieg an.
Lesen Sie auch den Bericht über Arminias Gegner Bayer Leverkusen auf der Sportseite 2.

Artikel vom 11.03.2006