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Eislauf-Attraktion in der City

Förderverein stellt Pläne für »Skating Dome« auf dem Kesselbrink vor

Von Manfred Matheisen
Bielefeld (WB). Eine Planungsgruppe des Fördervereins »Eisbahn in der Innenstadt« hat gestern anspruchsvolle Pläne für eine Eislaufhalle auf dem Kesselbrink vorgestellt. Das transparent gestaltete Gebäude soll ganzjährig nutzbar sein. Die Bezirksvertretung Mitte nahm das Konzept wohlwollend zur Kenntnis.

Seit der Aufgabe der Delius-Eisbahn 2003 kämpft Ilse-Marie Westenfelder für ein neues Eislaufzentrum in der City. Die engagierte Frau und ihre Mitstreiter bereisten Deutschland und Osterreich, um sich von Experten beraten zu lassen. Ergebnis ist ein Konzept, das eine Planungsgruppe aus Fachleuten unter Federführung des Bielefelder Architekten André Freise erarbeitet hat.
Der »Skating Dome« soll auf dem Kesselbrink entstehen - dreigeschossig, 85 mal 90 Meter groß, 13 Meter hoch. Mittelpunkt bildet eine Eisfläche in internationalen Wettkampfmaßen. Dazu ist eine Curling-Fläche vorgesehen. 2000 Zuschauer sollen auf Tribünen und in VIP-Logen an den Längsseiten Platz finden. Neben den sportlichen Einrichtungen sind Geschäfte für Sportmode und -ausrüstung sowie Gaststätten geplant.
Die Fassade des Gebäudes soll mit viel Glas und Holzelementen gestaltet werden. Architekt Freise sieht in dem »Dome« eine »sinnvolle Stadtergänzung« auf dem zentralen City-Platz. 40 Prozent der Fläche würde in Anspruch genommen. Zur Volksbank bliebe genügend Platz für den Wochenmarkt. Die Busstation hat Freise an die August-Bebel-Straße vor das alte Polizeipräsidium verlagert. Die Tiefgarage soll nach Möglichkeit erhalten bleiben.
Im Winter können sich Eisläufer in der Halle tummeln. Im Sommer soll sie Anziehungspunkt für Inline-Skater sein. Die Fördervereins-Sprecher Ilse-Marie Westfenfelder und Karl-Ludwig Meyer zu Stieghorst sind sicher, dass der »Dome« in die Region ausstrahlen wird. Man rechnet mit rund 100 000 Besuchern pro Jahr.
Zu den Kosten wollte die Planungsgruppe noch keine Angaben machen. Es dürfte aber ein zweistelliger Millionenbetrag notwendig sein, um das Projekt zu verwirklichen. »Wir haben schon konkrete Gespräche mit Investoren geführt. Die Interessenten machen ihre Zusage aber abhängig von der Lösung der Standortfrage«, sagt Frau Westenfelder. Auf jeden Fall soll das Projekt privatwirtschaftlich finanziert und betrieben werden. Von der Stadt erhofft man sich Entgegenkommen in der Frage des Grundstückspreises.
Der Kesselbrink ist für Architekt Freise der Wunschstandort. Man sei aber bereit, über Alternativen - Neues Bahnhofsviertel, Postgelände an der Herforder Straße, Fläche am Wiesenbad - nachzudenken Dann würde der »Dome« allerdings abgespeckt werden müssen.
Die Initiatoren berichten von aufmunternden Gesprächen mit Oberbürgermeister Eberhard David und Fachdezernent Rainer Ludwig. Die Bezirksvertretung Mitte bekundete gestern Abend Respekt, erwartet aber nähere Details, vor allem zu den wirtschaftlichen Aspekten. Der Förderverein hofft auf konkrete Aussagen der Politik noch in diesem Jahr.

Artikel vom 10.03.2006