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Das Essen hat
auch soziale
Bedeutung

Gesundheitsstudie läuft in Dornberg

Von Jürgen Rahe
Dornberg (WB). Gesunde Ernährung, sportliche Betätigung und viel frische Luft. Diese Dinge tragen zum Wohlbefinden der Bürger bei, vermeiden häufige Arztbesuche. Um genauere Daten zu erhalten, läuft im Moment bundesweit eine Studie. Gestern wurde in Dornberg nachgefragt.

Drei Gesundheitsforscher von TNS Infratest (Sitz München) waren in die evangelische Schröttinghauser Arche-Noah-Kirche gekommen, um Bürger aus dem Bielefelder Stadtgebiet Dornberg zwischen 14 und 80 Jahren insbesondere nach ihren Essgewohnheiten zu befragen. Gesundheitsforscherin Julia Wolff betont: »Mit der Studie, die man auch als Präventivaktion verstehen kann, wollen wir eine aktuelle Übersicht erhalten, wie sich die Menschen verschiedenen Alters und unter verschiedenen Lebensumständen ernähren. Auf diese Weise soll nicht zuletzt eine Entlastung des deutschen Gesundheitswesens aufgrund geringerer Behandlungskosten erreicht werden.«
Die für die Verzehrstudie erforderlichen Befragungen laufen von November 2005 bis Oktober 2006 und sind in diesem Umfang im wiedervereinigten Deutschland bisher einmalig. Auftraggeber für die Studie ist das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft.
TNS Infratest wählt seine Interviewpartner bundesweit nach einem statistischen Schlüssel aus. In Dornberg hält sich das dreiköpfige Forscherteam drei Tage lang bis einschließlich Samstag auf. Julia Wolff: »Insgesamt haben wir 110 Personen nach Schröttinghausen eingeladen. Das Kommen ist natürlich völlig freiwillig. Die Bürger erwartet hier ein lockeres, etwa einstündiges Gespräch rund um das Thema Gesundheit.«
Über aktuelle Trends in Sachen Essgewohnheiten wollten die drei Gesundheitsforscher gestern keinen Kommentar abgeben. Julia Wolff: »Die ganze Aktion ist eine Art Bestandsaufnahme. Eine Bewertung zum jetzigen Zeitpunkt findet nicht statt.«
Der Pfarrer der Schröttinghauser Kirchengemeinde, Hans Fuhrmann, freut sich, sein Haus für »diese begrüßenswerte Aktion« zur Verfügung stellen zu können. Zumal das Thema ja alle Menschen angehe. In der Tat: Ein gemeinsames Essen mit Kollegen oder der Familie hat auch eine soziale Bedeutung. Was wir essen, wann und mit wem, ist Teil unserer Kultur. Zu den gestrigen Interviewpartnern gehörten auch Friedhelm und Helga Diembeck aus Babenhausen. »Es war sehr interessant«, verrieten sie hinterher.«

Artikel vom 10.03.2006