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Floyd Landis tankt Selbstvertrauen

Tour de France-Sieg das neue Ziel - Ludewig fehlt im Nizza-Finale

Nizza (dpa). Floyd Landis, der sich gestern nach dem Gesamtsieg bei Paris-Nizza an die Spitze der ProTour-Wertung setzte, traut sich auch den Sieg bei der Tour de France zu.

Sein Team-Kollege Axel Merckx ebensfalls. »Er hat alles, was man dazu braucht«, sagte Merckx junior, nachdem sich Landis nach seinem zweiten hochkarätigen Sieg der noch jungen Saison zum »kleinen Armstrong« aufgeschwungen hat und auf dem Weg nach Nizza sogar einen kleinen Sturz wegsteckte. Der Teilerfolg des Schweizer Marcu Zberg vom Team Gerolsteiner auf der letzten Etappe nach 136 Kilometer tat dem US-Amerikaner nicht mehr weh und änderte nichts an seinem hauchdünnen Neun-Sekunden-Vorsprung im Gesamtklassement vor dem spanischen Überraschungszweiten Petxi Vila.
»Normalerweise ist Jan Ullrich bei der Tour der Favorit. Aber wenn alles optimal läuft, kann ich gewinnen«, sagte Landis, Texaner wie sein ehemaliger Teamchef Armstrong, den er von 2002 bis 2004 zu drei Toursiegen führte. Seit 2005 fährt der 30-Jährige für das Schweizer Phonak-Team, das nach verspäteter ProTour-Zulassung wegen einiger Doping-Affären inzwischen in ruhigeres Fahrwasser gelangt ist. Landis trat gestern die direkte Nachfolge des bisher einzigen US-Siegers Bobby Julich an, der als Prolog-Gewinner im weiteren Verlauf enttäuschte.
Die deutschen Starter präsentierten sich vor allem mit starkem Nachwuchs, allen voran der Gerolsteiner-Neuling Stefan Schumacher (Nürtingen), der in Rasteau knapp an einem Etappensieg vorbei fuhr. Gestern trat Schumacher wegen einer Magenverstimmung aber nicht mehr an. Ebenso fehlten im Finale der dreifache Etappensieger, Weltmeister Tom Boonen, und Vorjahressieger Julich. Auch Jörg Ludewig, der am Samstag noch auf dem 59. Platz ins Ziel gekommen war, erreichte Nizza nicht. Der Steinhagener kam am letzten Tag nicht in die Wertung. Bester Fahrer im arg dezimierten T-Mobile-Team war der junge Linus Gerdemann (Münster), der mit 5:21 Minuten Rückstand auf Landis im Gesamtklassement den 21. Platz belegte.

Artikel vom 13.03.2006