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»Nicht angepasste Fahrweise« heißt es sachlich in den Unfall-Protokollen. Sie führt dazu, dass der Wagen im Straßengraben landet oder gegen einen Straßenbaum prallt. Junge Fahrer schätzen Situationen nicht richtig ein, reagieren falsch - mit teilweise fatalen Folgen. Mit ihnen in Kontakt zu kommen, ist deshalb Anliegen der Verkehrswacht-Mitarbeiter. Und die Aktion am Ringlokschuppen wird deshalb in diesem Jahr eine Wiederholung erfahren.
»Es macht richtig Spaß mit den jungen Leuten«, betont Bernd Fenske. Und wenn diese auch noch etwas für ihr künftiges Verhalten mitnehmen - ist das Ziel erreicht. Dass großer Bedarf an Informationen und praktischen Übungen besteht, zeigt das Verkehrssicherheitstraining der Bielefelder Verkehrswacht. Die nächsten Termine sind bereits komplett ausgebucht.
Verkehrswacht-Arbeit in Bielefeld - das ist eine Geschichte, die stets mit Ausbau und Weiterentwicklung verknüpft werden kann. Als Highlight in der Liste der Aktivitäten muss der Kinderverkehrsübungsplatz genannt werden, der 1981 bis 1991 am Stadtholz unterhalten wurde. Doch auch nach seiner Schließung (der Platz wurde für den Neubau eines Autohauses benötigt) nimmt die Kinderarbeit einen großen Platz ein. Mit ihren Moderatoren (qualifizierte ehrenamtliche Mitarbeiter) kann die Vereinigung beispielsweise Kindergärten Info-Seminare anbieten, den Schulen Fahrrad-Training.
Und damit zwischen Kindergarten-/beziehungsweise Schulkindern und jungen Leuten keine Lücke mehr klafft, plant die Verkehrswacht Bielefeld in diesem Jahr den Start der Aktion »Verkehrskadetten«. »14 bis 20-Jährige werden zu Verkehrshelfern ausgebildet, die auch im Rahmen von Großveranstaltungen eingesetzt werden können - beispielsweise bei der Verkehrslenkung.« In anderen Städten mit Verkehrswacht-Vereinen hat man damit beste Erfahrungen gemacht. Verkehrskadetten bilden sozusagen die Jugendorganisation der Verkehrswacht, in der aber auch Freizeitvergnügen nicht zu kurz kommen soll.
Spaß, Vergnügen - Worte, die im Zusammenhang mit der Verkehrswacht und ihrem Anliegen nicht zu kurz kommen sollen. Darin sind sich die Mitglieder des Verkehrswacht-Vorstandes einig. Deren »Motor« ist Thomas Güttler als Geschäftsführer; das Amt des Vorsitzenden nimmt seit einigen Jahren Dr. Eckhard Küter wahr. Nicht der erhobene Zeigefinger soll das Mittel sein, vielmehr geht es darum zu überzeugen. Natürlich hat die Nutzung eines Überschlag-Simulators einen sehr ernsten Hintergrund, kommt aber auch den Zuschauer-Bedürfnissen nach spektakulären Aktionen nach.
Dieser Simulator gehört zusammen mit einem Fahrrad-Simulator zur Ausstattung der Verkehrswacht, deren - schon wieder aus allen Nähten platzende - Geschäftsstelle im DEKRA-Gebäude an der Jöllenbecker Straße untergebracht ist. Beide Anlagen werden auch in den Nachbar-Kommunen und -Kreisen eingesetzt. Immer begleitet von Ehrenamtlichen der Verkehrswacht, von denen des derzeit zwölf gibt. Bei 79 Mitgliedern schon ein guter Schnitt. Neue Mitglieder sind stets willkommen - nicht nur als Aktive. »Der Jahresbeitrag ist mit 30 Euro doch sehr erschwinglich«, meint Bernd Fenske.
In den kommenden Monaten ist die Verkehrswacht Bielefeld beim Fahrradtag am Obersee (Sonntag, 23. April), auf der WISA (27. April bis 7. Mai) und bei der Autoschau »La Strada« in der City vertreten. Im Rahmen von »La Strada« geht die Vereinigung mit einer neuen Aktion an die Öffentlichkeit: »Wir suchen unter den 18- bis 25-Jährigen den sichersten Autofahrer«, erzählt Fenske. Aus dem Bewerberkreis werden 20 Teilnehmer herausgesucht, die an einer festgelegten Strecke verschiedene Aufgaben erledigen müssen. Zudem wird ihr Pkw einem strengen Check unterzogen. »Und hier wären wir wieder bei der Zielgruppe, um die wir uns verstärkt kümmern wollen: die jungen Fahrer.

Artikel vom 11.03.2006