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Mit Postkarten-Kauf
die Sparrenburg retten

Motive der Brackweder Gesamtschüler prämiert

Von Gerhard Hülsegge
(Text und Fotos)
Bielefeld (WB). »Rettet unsere Burg« - unter diesem Motto werden Brackwedes Gesamtschüler Samstag, 18. März, am Jahnplatz Postkarten mit zehn außergewöhnlichen Motiven der Sparrenburg verkaufen. Der Erlös soll dazu dienen, das Wahrzeichen der Stadt zu erhalten. Am Freitag wurden die drei besten Entwürfe in der Stadtbibliothek vorgestellt und prämiert.

»Wer kann sich heute schon einen Stein für 150 Euro leisten?« fragte Schulleiterin Veronika Rosenbohm. Die Postkarten - der Zehnersatz für fünf, der Fünfersatz für drei Euro - sei für jedermann bezahlbar. Außerdem sei mit dieser Aktion zugunsten der Bielefelder Bürgerstiftung etwas »kreativ Neues« geschaffen worden.
Die Idee, zusammen mit den Klassen 5 bis 11 der Gesamtschule Brackwede einen Malwettbewerb durchzuführen, hatte Karl-Heinz Jandrey, Niederlassungsleiter der Ströer Deutsche Städte Medien GmbH in Bielefeld. »Als Vertragspartner der Stadt verstehen wir uns als Problemlöser; vor allem dann, wenn es darum geht, Informationen zu transportieren«, meinte der Experte für Außenwerbung.
Die Anreize für die Schule zum Mitmachen waren: Eine neue Tischtennisplatte und 150 Euro Preisgeld für die drei besten Entwürfe, die auch auf Litfaßsäulen von Dienstag an in allen Stadtteilen plakatiert werden. Eine Jury, der unter anderem Christiane Heuwinkel von der Bielefelder Kunsthalle und der Bielefelder Künstler Gereon Inger angehörten, hatte unter 150 Bildern die schönsten ausgewählt.
Sieger wurden in der Jahrgangsstufe 11 Lara Burgmann, Sarah Hollendiek und Tanja Molleker mit dem Motiv »Harlekin« (der um die Burg weint). In der jüngeren Altersgruppe gewann Alina Koch (14) aus der 8c mit der Szenerie »Handwerker« (die der Burg ein neues Mauerwerk verpassen). Die jüngsten Künstler kommen aus der 5c und heißen Dennis Jürgens und Marcel Prante. Sie ließen die Burg mit dem »Rettungshubschrauber« per Seil ins Krankenhaus abtransportieren.
Insgesamt 150 Schülerinnen und Schüler hatten sich am Malwettbewerb beteiligt. »Der Harlekin war auch mein Favorit«, zeigte sich Kunstlehrerin Elisabeth Bartels-Biermann, die zusammen mit ihrem Kollegen Markus Fricke die Aktion im Unterricht betreut hat, sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
»Tolle Bilder und eine tolle Sache«, meinte Alfried Bührdel vom Ströer-Vorstand. Der gebürtige Bielefelder war eigens aus Köln aus der Konzernzentrale angereist und sichtlich beeindruckt davon mit welchem Einsatz die Jugendlichen für den Erhalt ihrer Burg kämpfen. »Jetzt müssen die Bielefelder nur noch fleißig Postkarten kaufen«, so Gewinnerin Alina Koch.

Artikel vom 11.03.2006