Bielefeld (WB-eike). Derweil beim Handball-Verbandsligisten TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck und Landesligisten HSG Schröttinghausen/Babenhausen die Frage nach Aufstieg oder Nicht-Aufstieg weitestgehend beantwortet zu sein scheint, ist in der Bezirksliga alles offen. Allerdings könnten schon an diesem Wochenende in Schildesche im Derby zwischen der TG und der Jöllenbecker Reserve erste Vorentscheidungen fallen.
Der TuS 97 erfuhr in der Vorwoche im WHV-Pokal in Korschenbroich (24:41) ein in dieser Saison einmaliges Gefühl, als Verlierer das Feld verlassen zu müssen. »Jetzt wissen wir, wie sich die andere bei uns fühlen. Das ist nicht schön, das machen wir nicht mehr«, scherzt Coach Frank Brennecke. Allerdings geht der Übungsleiter vor dem Spiel gegen die HSG Stemmer/Friedewalde nicht davon aus, das, seine Mannen erneut einen derart hohen Sieg einfahren. Vor allem nicht, seitdem die Mindener mit dem ehemaligen 18-fachen Nationalspieler und EM-Bronzegewinner Aaron Ziercke eine spektakuläre Nachverpflichtung präsentierten. Der 34-Jährige war eigentlich schon Invalide, darf nun aber in Absprache mit der Berufsgenossenschaft bis zur Oberliga spielen. »Ich hatte vorher schon Respekt vor Stemmer. Jetzt haben die aber mit Björn Borgmann, Dominic Westermann und Aaron Ziercke einen überdurchschnittlichen Rückraum«, warnt Brennecke. Ärgerlich, dass Ralf Bruelheide weiter an einer Knieverletzung laboriert und zu »90 Prozent ausfällt«. Schröttinghausen/Babenhausen-Coach Michael Brennemann will mit seinen Schützlingen den 29:27-Auswärtsieg in Nordwalde mit zwei Punkten vor heimischem Publikum bestätigen, um sich so »auf das Spitzenspiel in Steinhagen einstimmen zu können«. Allerdings stehen zuvor die laut Brennemann »körperlich robusten« Isselhorster im Weg. »Das wird ein schweres Spiel. Wir müssen dem körperbetonten Spiel Paroli bieten«, meint der Trainer. Der Höhepunkt aus Bielefelder Sicht steigt in der Sporthalle der Gesamtschule Schildesche. Dort empfängt die TG (Dritter, 30:8 Punkte) den Tabellenzweiten TuS 97 II (31:7) zum Bezirksliga-Spitzenspiel. Aber auch die »Zwote« der Jürmker dürfte sich auf fremdem Terrain ein wenig heimisch fühlen. Die Schützlinge von Coach Jurek Gorski absolvieren viele ihrer Trainingseinheiten in Schildesche. Betreuer Ulf Peter Schroeder deutet den vorentscheidenden Charakter des Derbys an: »Wenn wir Schildesche schlagen, können die praktisch Ferien machen.« Die »Jürmker« scheinen derzeit das konstanteste Team unter den vier Aufstiegsaspiranten. Seit neun Spielen ist der TuS ungeschlagen. Schroeder verbreitet Selbstbewusstsein: »Normalerweise sind wir die bessere Mannschaft. Wenn wir die Leistungen der letzten Wochen wiederholen, bestimmen wir den Ausgang des Spiels«. Bei der TG lief die Vorbereitungen aufs Duell alles andere als optimal. Der Schock über die Verletzung von Trainer Sebastian Cuhlmann (Patellasehnenabriss) und anschließender Notoperation saß bei allen Beteiligten tief. Der ehemalige TG-Coach Christoph Tietz, der unter der Woche die Übungseinheiten leitete, blickt optimistisch auf das »entscheidende Spiel« und hofft auf eine Wiederholung des Hinspielsieges (30:29). Für Kellerkind TSG Altenhagen-Heepen II steht mit der Partie gegen Steinhagen innerhalb von einer Woche das zweite Endspiel um den Klassenverbleib an. Trainer Martin Räber blickt positiv nach vorn: „Ich erwarte eine andere Mannschaft auf dem Platz als zuletzt. Noch ist nichts passiert. Wir stehen weiter vor den Konkurrenten. Wir müssen aber realisieren, dass gerade in diesen Spielen die Punkte doppelt zählen,« hofft der Coach, das seine Mannen endlich die Scheu vor den „Teams von unten“ ablegen. Der Vierte im Bunde, der TuS Brake, erwartet den TV Werther.
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