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Für Bußmeyer ist »die Luft raus«

OWL-Derby in der Oberliga: TSG fordert Verfolger Mennighüffen


Bielefeld (WB/jm). Beim Handball-Bundesligisten TBV Lemgo spielten sie in den 80er Jahren Seite an Seite. Als Oberliga-Trainernovize Jörg Harke in der Meisterschaft Informationen über gegnerische Mannschaften benötigte, war Kollege Helmut Bußmeyer vom VfL Mennighüffen zunächst ein wichtiger Informant. Doch die Telefonate wurden mit der Zeit seltener; inzwischen ist Holger Krimphove (Bergkamen) Harkes wichtigste Austauschquelle. »Helmut hat gerne solche viel-sagenden Tipps gegeben wie: Du must wenig Fehler machen und die Fehler des Gegners ausnutzen«, schmunzelt Jörg Harke.
Geht es nach der Tabellenkonstellation, ist das OWL-Derby zwischen dem Zweiten TSG Altenhagen-Heepen (28:8 Punkte) und dem Dritten VfL Mennighüffen (26:12) am Sonntag um 17.30 Uhr in Heepen ein Spitzenspiel. Doch die Gegner trennt längst mehr als vier Zähler. Harke hatte sich am Sonntag das 25:25 (nach 24:20-Führung) des VfL gegen Ferndorf angeschaut. »Ein grottenschlechtes Spiel«.
Derweil die Bielefelder in 2006 kontinuierlich auf Erfolg gepolt sind, hat Mennighüffen nach zuletzt 7:5 Punkten an Souveränität verloren. »Es wäre unrealistisch, jetzt noch an den Aufstieg zu glauben. Für uns ist die Lauft raus aus der Serie«, bekennt Helmut Bußmeyer, Pädagoge an den Bodelschwingh-Schulen in Bethel, der als Leichtathletiksenior der LG Bielefeld in der westfälischen Bestenliste aufgeführt wird. Bußmeyer wirft den Diskus immer noch recht passabel, bis an die 40 Meter-Marke. »Wir scheitern immer an uns selber. Ich bin sehr enttäuscht von den letzten Wochen. Wir haben uns selber zu viele Beine gestellt. Wir können gut, aber genauso gut schlecht spielen«, vermisst der VfL-Coach Konstanz und hat noch ein Kompliment für den Gegner parat. »Die wollten nicht absteigen, und dann wird die Saison so ein Selbstläufer. Beim Vorbereitungsturnier in Barnstorf war solch eine Entwicklung nicht absehbar«.
Jörg Harke schätzt die Gäste als »eingespielt und taktisch stark aufgestellt« ein. »Es wird ein bis zur 60. Minute spannendes Spiel«. Das mit einem Heimsieg enden werde. »Wir dürfen kein Spiel mehr verlieren. LIT Nordhemmern soll bis zum Schluss unseren Atem spüren. Vielleicht passiert denen ja noch ein Ausrutscher«. Die Marschroute ist klar. Harke: »Vier Mannschaften konnten uns bisher bezwingen. Gegen Nordhemmern und Bad Oeynhausen haben wir den Fauxpas schon korrigiert«.
TSG-Chef Heinrich Rödding ist das mit 24:29 verloren gegangene Hinspiel noch gut im Gedächtnis. »Da war Mennighüffen bärenstark. Wir hatten keine Chance. Aber inzwischen sind die unsicherer geworden. Ich sehe unsere Chance«.

Artikel vom 11.03.2006