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E.ON mit Rekordgewinn

Aktionäre dürfen sich über höchste Dividende freuen

Düsseldorf (dpa). Im milliardenschweren Tauziehen um Endesa rechnet der deutsche Energieriese E.ON trotz anhaltender politischer Widerstände in Spanien mit einem Erfolg.

»Ich gehe davon aus, dass die Vorteile dieser Markttransaktion überzeugen und politische Erwägungen hinten anstehen werden - im Sinne des Unternehmens und seiner Entwicklungsmöglichkeiten«, sagte E.ON-Vorstandschef Wulf Bernotat bei der Vorlage der Bilanz 2005 in Düsseldorf. Der Konzern schloss das vergangene Jahr mit Rekordgewinn ab und will den Aktionären die höchste Dividende der Geschichte zahlen.
Der Konzernchef geht davon aus, dass 60 bis 70 Prozent der Endesa-Aktionäre einer Übernahme zustimmen werden. Bernotat bezeichnete das 29,1 Milliarden Euro schwere Angebot für die Spanier als attraktiv. Es gebe keine Absicht, das Angebot aufzustocken. Für die Endesa-Übernahme müssten weder Beteiligungen verkauft noch milliardenschwere Investitionen an anderer Stelle reduziert werden.
Im Geschäftsjahr 2005 fuhr E.ON einen Rekordgewinn von 7,4 Milliarden Euro ein. Dieser Überschuss schoss dank höherer Strompreise und sehr hoher Buchgewinne aus dem Verkauf der Immobilientochter Viterra und der Ruhrgas-Industriesparte um 71 Prozent im Vergleich zu 2004 in die Höhe. Der Umsatz stieg um 21 Prozent auf 56,4 Milliarden Euro.
Die Dividende soll für das beste Jahr der sechsjährigen E.ON-Geschichte um 17 Prozent auf 2,75 Euro steigen. Zudem sollen die E.ON-Aktionäre schon jetzt eine Sonderdividende für die Veräußerung der Degussa-Beteiligung von 4,25 Euro je Aktie erhalten. E.ON will die restlichen Degussa-Aktien bis zur Jahresmitte vollständig an die RAG abgeben. Der Energieversorger verhandelt weiter mit dem russischen Konzern Gazprom über die Beteiligung an neuen Förderquellen. Außerdem ist der Düsseldorfer Konzern daran interessiert, Zugang zu Flüssiggas-Feldern in Nordafrika und dem arabischen Raum zu bekommen.
Für die privaten Stromkunden von E.ON in Deutschland wurde Strom zu Jahresbeginn im Durchschnitt der Regionalgesellschaften um gut 4 Prozent teurer. Bei den Gaspreisen für Privathaushalte werde eine Erhöhung zum 1. April geprüft.

Artikel vom 10.03.2006