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Technik auf kleinstem Raum

Fujitsu Siemens erzielt mit Laptops und Mobilfunkgeräten Superergebnis

Von Bernhard Hertlein
Hannover/Paderborn (WB). Der Höhenflug von Fujitsu Siemens hält an. Kurz vor Ende des Geschäftsjahres 2005/06 (31. März) kündigte Vorstandschef Bernd Bischoff am Eröffnungstag der weltgrößten Computermesse CeBIT das bisher beste Jahresergebnis in der Unternehmensgeschichte an.

Zudem konnte Europas größter Computerhersteller einen Großauftrag der Bundesagentur für Arbeit über die Lieferung von bis zu 70 000 PCs vermelden. Eine Unternehmenssprecherin sagte, der Lieferzeitraum belaufe sich auf zwei Jahre. Einen Auftragswert nannte sie nicht. Der Einzelhandelspreis belaufe sich auf 650 Euro pro PC. Die Rechner sind mit AMD-Prozessoren ausgerüstet.
Sie sind klein, leicht und können (fast) alles: die Laptops und anderen, oft nur handtellergroßen mobilen Mini-Computer des deutsch-japanischen Joint Ventures. Ein Mobilfunkgerät, das neben (Video)-Telefon, Kamera, MP3-Player, Schreibprogramm, Power-Email, UMTS und Bluetooth auch ein GPS Navigationssystem enthält, nannte Bischoff »das Schweizer Messer der IT-Industrie«. Das neue »Lifebook Q«, nur 20 Millimeter »dick« und ein Kilogramm »schwer«, stieß sogar bei der Kanzlerin auf großes Interesse. Bei ihrem Besuch lobte Angela Merkel zudem, dass das Münchener Unternehmen zu seinen deutschen Produktionsstätten Augsburg, Paderborn und Sömmerda steht.
In Paderborn, nach der Beschäftigtenzahl die Nummer 2 unter den Produktionsbetrieben, beschäftigt Fujitsu Siemens nicht nur etwa 700 eigene Mitarbeiter mit Marketing sowie Entwicklung und Herstellung von Servern. Auch die Produktion des benachbarten Flextronics-Werks wird zu einem guten Teil mit Aufträgen von Fujitsu Siemens ausgelastet.
Am 1. April wird sich die Zahl der Paderborner Mitarbeiter nach Angaben des stellvertretenden Vorstandschefs Peter Esser um 400 bis 500 erhöhen. Dabei handelt es sich um ehemalige Stützen der Siemens Business Services (SBS), die unter dem Namen Product Related Services (PRS, produktnaher Service) zu diesem Zeitpunkt unter das Dach der Fujitsu Siemens wechseln werden. Bundesweit wird sich dadurch die Zahl der Mitarbeiter von 7500 auf 12000 erhöhen.
Mit den neuen Kollegen steigt auch der Umsatz des Unternehmens um 1,3 Milliarden Euro. Im noch laufenden Geschäftsjahr erreicht er ohne PRS voraussichtlich 6,7 Milliarden Euro - 700 Millionen oder zwölf Prozent mehr als im Vorjahr. Das Ergebnis vor Steuern verbessert sich Bischoff zufolge sogar um 20 Prozent auf 120 Millionen Euro. Bis 2008 erwartet Bischoff einen Umsatz von 10 Milliarden Euro.

Artikel vom 10.03.2006