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Ein Notfall-Fonds
hilft Haustieren

Kunstaktion für den Tierschutz

Sennestadt (oh). Der bis auf die Knochen abgemagerte Hund neben einem jungen Bettler in Bielefelds Innenstadt ließ Wendy Brune keine Ruhe. Die gebürtige Engländerin, selbst Hundebesitzerin, sprach den jungen Mann auf den schlechten Zustand seines Tieres an - und drang auf einen Besuch beim Tierarzt.

Die 45-Jährige erlebte dann, was es bedeutet, wenn man kein oder zu wenig Geld hat. Der Tierarzt stellte fest, dass dem hochgradig zuckerkranken Hund nicht zu helfen war. Er schläferte ihn ein. Die vom Veterinär an der untersten Grenze angesetzte Rechnung konnte der junge Mann allerdings nicht bezahlen.
»Ähnliche Situationen erleben wir mindestens einmal pro Woche«, bestätigt Lilo Thenhausen, Vorsitzende des Tierschutz-Vereins Bielefeld und Umgebung. »Immer mehr Menschen, die zu Hartz IV-Empfängern geworden sind oder eine winzige Rente beziehen, lassen notwendige Operationen oder Behandlungen ihrer Haustiere nicht durchführen, weil sie die Kosten nicht tragen können.« Selbst in solchen Notfällen kann der Tierschutz-Verein meist nicht helfen - es fehlt an Geld.
Für Wendy Brune ein Grund, etwas zu tun. »In England gibt es seit 89 Jahren eine Haustier-Hilfsorganisation, die in solchen Fällen die Kosten für solche Notfallbehandlungen übernimmt«, weiß sie. Ähnliches möchte die Gadderbaumerin in Bielefeld durch ein Spendensonderkonto einrichten.
»Die ersten 600 Euro als Grundstock hat die ÝWasserfreundeÜ-Schwimmgruppe meines Sohnes Marcus bei einem Sponsorenschwimmen zusammenbekommen«, sagt Wendy Brune. Weitere 190 Euro kamen durch den Verkauf von Detlef Wittichs gespendeten Luftbildkalendern hinzu.
Aber es wird noch viel mehr Geld benötigt. Gemeinsam mit ihrer Freundin Christiane Neumann hat Wendy Brune die »Aktion Kunst und Tierschutz« initiiert. Dabei präsentieren Hobbykünstler der Region ihre Bilder zwei Wochen lang im Gemeindehaus der Lutherkirche, Otto-Brenner-Straße 121. Am Samstag, 6. Mai, werden die Bilder dann in der Zeit von 10 bis 18 Uhr meistbietend versteigert. Der Erlös fließt zu 100 Prozent in den »Notfall-Fonds«. Weitere Informationen: Telefon 0521/763622.

Artikel vom 10.03.2006