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Veränderungen
im Außendienst

Arminia: Küntzel vor der Rückkehr

Von Hans Peter Tipp
Bielefeld (WB). Zwei Trainer, ein Problem: Vor dem Heimspiel des DSC Arminia Bielefeld gegen Bayer Leverkusen (Samstag, 15.30 Uhr/Premiere live) machen sich Thomas von Heesen und Michael Skibbe Gedanken um die Besetzung der offensiven Außenposten.

Während der Bielefelder Coach vor der »harten Aufgabe« auf den erneuten Ausfall von Isaac Boakye, Artur Wichniarek und Radim Kucera reagieren muss, erzwingt beim Gast die Gelbsperre für Andrej Woronin eine Umstellung. Dem Ausfall seines Arminia-Schrecks (4 Tore in 3 Spielen) begegnet Skibbe mit einer taktischen Variante. Statt der üblichen zwei Spitzen sollen nun zwei offensive Außenspieler (hinter Dimitar Berbatow) für Zug zum Tor sorgen. Während rechts Paul Freier gesetzt ist, müssen links Jacek Krzynowek und Athirson um ihren Auftrag im Außendienst kämpfen.
Von Heesen hingegen behält seine Möglichkeiten für sich: »Sie sind begrenzt, aber ein paar Optionen haben wir.« Dazu zählt die Rückkehr von Marco Küntzel in die erste Elf. Die linientreue Offensivkraft (Magen-Darm-Infekt) war gestern erstmals wieder am Ball. Sollte der 30-Jährige die Belastung normal »verdauen«, steht dem Einsatz nichts im Wege.
Leidtragender dürfte Ioannis Masmanidis sein, der nach Ansicht des Coaches »im Training gut arbeitet, sich aber im Spiel schwer tut, die systematischen Dinge durchzuspielen«. Das gelingt David Kobylik besser, obwohl auch der Tscheche seit seinem Elfmeter-Fehlschuss gegen Bremen zu oft neben der linken Spur läuft.
Wie so manch anderem Arminen täte ihm eine schöpferische Pause gut, aber von Heesen weiß, dass die Situation dies nicht zulässt. Daher nimmt der Trainer sich und seinen Stab in die Pflicht: »Es ist unsere Aufgabe, alle Spieler wieder frisch zu kriegen.« Das gilt insbesondere für Sibusiso Zuma, der im Sommer ohne jede Pause nach Bielefeld gewechselt war und seit dem Winterdienst beim Afrika-Cup ausgelaugt erscheint: »Wir wollen ihn nicht aufbrauchen, weil wir ihn brauchen.«
Benötigt wird vielleicht auch Radomir Dalovic, der im Vorjahr gegen Leverkusen sein bislang einziges Bundesligator im Arminia-Trikot erzielt hat. Vielleicht setzt die Erinnerung ja ungeahnte Kräfte frei. Von Heesen ist jedenfalls nicht abgeneigt, ihn ins Spiel zu bringen: »Er macht im Training das, was wir von ihm erwarten, und er ist ein 'Ochse' vorne drin, der auch mal jemandem weh tun kann«, sagte der DSC-Trainer gestern anerkennend: »Warum sollte man nicht darüber nachdenken, ihn spielen zu lassen?«

Artikel vom 10.03.2006