11.03.2006
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Und als er sein Ungeschick kleinlaut gestand, sich anbot, einen neuen Ring fertigen zu lassen, stieß er auf heftigen Protest seiner Allerliebsten. »Der kommt schon wieder zum Vorschein«, beruhigte sie den verblüfften Ehemann, und gab sich optimistisch. Wahrscheinlich ist sie abergläubisch, mutmaßte er und fummelte in freier Zeit an allen möglichen Schläuchen und Schächten vor, hinter und unter der Kühlerhaube herum - in der Hoffnung, die holde Weiblichkeit eines Tages mit dem wiedergefundenen Ehering überraschen zu können. Eines war sicher: Irgendwo in den Tiefen des Autos kutschierte dieser mit ihm durch die Lande. Bis eines Tages die Angetraute einen Unfall baute: Totalschaden. Und mit dem Transport des zerquetschten Vehikels zum Schrottplatz schwand auch die Hoffnung, das Stück jemals wiederzusehen.
Seitdem ist alles so geblieben, wie es das Schicksal wollte: er ohne Ring, sie mit. Auch ohne äußeres Zeichen der Gemeinsamkeit lässt's sich leben. Immerhin: Das Eheglück hat trotzdem gehalten - und das nun schon seit Jahrzehnten.
Sportfreunden
Brackwede.
Artikel vom 11.03.2006