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Nach gutem Start 2004 brach der Markt weg

Fiat-Lancia-Betrieb Dausmann & Höft beantragt Insolvenz und arbeitet in der Werkstatt weiter


Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). »Die Zeiten sind sehr schwierig. Aber ich muss mir persönlich keine Vorwürfe machen. Ich habe alles versucht«, sagt Peter Dausmann. Für den Geschäftsführer und Alleingesellschafter des Fiat- und Lancia-Autohauses Dausmann & Höft stehen schwierige Zeiten bevor. Dausmann hat Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt.
Während der Betrieb mit allen 31 Mitarbeitern weiterläuft, hat das Gericht Andreas Stratenwerth zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestimmt. Die Neuwagen sind zwischenzeitlich an Fiat zurück gegangen, den Werkstattbetrieb möchte Dausmann unbedingt beibehalten und hofft auf eine schnelle Lösung: »Bereits in den nächsten Tagen soll gekärt werden, wie die Zukunft des Betriebes aussehen kann.«
Immerhin dreht es sich bei Dausmann & Höft unter dem Strich auch um die Fiat-Tradition in Bielefeld überhaupt. Peter Dausmann, der 1992 als vormaliger Betriebsleiter bei Iveco-Nutzfahrzeuge an der Pottenau zusammen mit seinem verstorbenen Partner Frank Höft einen Lkw-Betrieb eröffnete, hatte 2004 auch das Autohaus Brüntrup an der Detmolder Straße übernommen. Mehr als 250 000 Euro steckte der Unternehmer in den Fiat- und Lancia-Standort mit Exklusivvertrag in Bielefeld.
Das Jahr 2004 war sehr erfolgreich, schildert Dausmann, aber 2005 kamen dann die gestiegenen Kraftstoffpreise und die allgemeine Marktschwäche mit der bekannten Zurückhaltung vor der Fahrt in die Werkstatt zusammen. Der Markt brach regelrecht ein, die Liquidität ging zuende. Nicht nur wegen seiner Funktion als stellvertretender Obermeister, sondern in seiner Verantwortung für jedeneinzelnen Mitarbeiter, unterstreicht Dausmann, entschied er sich frühzeitig zum Schritt in die Insolvenz: »Ich möchte doch die Zukunft auf gar keinem Fall verbauen.«

Artikel vom 09.03.2006