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Weiterbildung Motor
des Strukturwandels

Studie beleuchtet drei Branchen in OWL

Von Dirk Schröder
Bielefeld (WB). Der immer stärkere Druck aus dem Ausland ist einer der Gründe, warum viele Betriebe auch in Ostwestfalen-Lippe Existenzprobleme haben. Dies kann nicht ohne Auswirkungen auf die Weiterbildungslandschaft bleiben.

»Spieglein, Spieglein an der Wand, wie gut ist die Weiterbildung für den Strukturwandel in diesem Land?« Diese Frage hat das Projektteam »BildungsBenchmarking« des Zentrums für Wissentschaftliche Weiterbildung an der Universität Bielefeld an die berufliche Weiterbildungslandschaft in Ostwestfalen-Lippe gestellt. In der Analyse wurden insbesondere drei Branchen in den Blick genommen, die in OWL vom Strukturwandel sehr geprägt sind: Gesundheitswirtschaft, Maschinenbau und Möbelfertigung.
Professor Volker Wittberg von der Fachhochschule des Mittelstands: »Wir haben die Weiterbildungslandschaft in diesen Branchen untersucht und gefragt, inwieweit berufliche Weiterbildung Motor des Strukturwandels ist.«
Die Ergebnisse der internen Analyse, so ergänzte Professor Wolfgang Wittwer von der Uni Bielefeld gestern, hätten diese Hypothese bestätigt: »Wir haben zudem herausgefunden, dass bestimmte Faktoren in der beruflichen Weiterbildung, wie Qualitätsmanagement und Beratung, eine hohe Bedeutung für den Strukturwandel haben.«
In der externen Analyse, die im Mai vorgestellt werden soll, wird die Weiterbildungslandschaft Ostwestfalen-Lippe jetzt noch mit anderen Weiterbildungsregionen verglichen (Benchmarking). Projektkoordinatorin Tanja-Vera Herking: »Unser Ziel ist es, herausragende Praxisbeispiele herauszuarbeiten, um Möglichkeiten und Bedingungen der beruflichen Weiterbildung in OWL nachhaltig zu verbessern.«
Professor Wittberg nannte eine Reihe von Botschaften, die von der Studie ausgehen. Beispielsweise bestehe Handlungsbedarf, kleine und mittlere Unternehmen bei ihren Weiterbildungsmaßnahmen zu unterstützen. Die Qualifizierungsberatung sei nur mittelmäßig und müsse verbessert werden.
Professor Wittwer sieht den Wert der Studie vor allem auch darin, dass über das Ergebnis diskutiert werde: Welchen Stellenwert hat die Weiterbildung in OWL? Gerald Pörschmann vom Verein OWL Maschinenbau konnte dies nur unterschreiben. Die Studie liefere wichtige Daten für diese Diskussion. »Weiterbildung ist für unsere Branche ein Schlüsselfeld, sie trägt wichtige Impulse in die Betriebe hinein.«

Artikel vom 09.03.2006