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Vittek hat 6 Richtige

Aber Köln gibt nach dem 3:4 gegen Nürnberg nicht auf

Köln (dpa). Dieser Stürmer ist ein »Volltreffer«: Mit sechs Toren innerhalb von acht Tagen hat Robert Vittek einen großen Beitrag zur Existenzsicherung des 1. FC Nürnberg geleistet.

Dem Dreierpack gegen den MSV Duisburg ließ der Slowake beim 1. FC Köln einen Hattrick folgen und legte damit den Grundstein zum 4:3 (3:1)-Erfolg in einem verrückten und dramatischen Abstiegsduell. »Ich bin froh, dass die schwere Zeit vorbei ist. Das war heute ganz wichtig für uns, aber es ist zu früh von der Rettung zu sprechen«, sagte Vittek. Trainer Hans Meyer, der den schon fast verloren geglaubten Torjäger im Winter nicht wechseln ließ, lobte seinen Profi in höchsten Tönen: »Er ist ein richtig Guter und für unsere Elf eigentlich eine Nummer zu groß.«
Dass Vitteks drei Treffer innerhalb von 17 Minuten zur 3:0-Führung beinahe nicht zum Nürnberger Sieg gereicht hätten, war die eine Besonderheit der unterhaltsamen Partie. Für die andere sorgte Schiedsrichter Peter Gagelmann, der mit seinem munteren Kartenspiel (sieben Gelbe, eine Gelb-Rote für Christian Lell) und einem fragwürdigen (von zwei) Elfmetern für viel Aufregung sorgte.
»Ein Zitterspiel wurde es, weil die Kölner mit ihrem Willen und Einsatz eine starke Leistung gezeigt haben«, sagte Meyer. Selbst nach dem 4:1 durch Iwan Saenko - Boris Zivkovic hatte den Anschlusstreffer erzielt - gaben sich die Gastgeber noch lange nicht geschlagen und fanden durch die Treffer von Marvin Matip (61.) und Lukas Podolski (63.) noch einmal zurück ins Spiel.
Am Ende feierten die Franken ihren sechsten Sieg im zwölften Spiel unter Meyer und kletterten mit 21 Punkten aus dieser Zeit bis auf Platz 12. »Nicht auszudenken, wo wir stehen würden, wenn wir von Beginn an mit Meyer gearbeitet hätten. Wir dürften vom UEFA-Cup träumen«, befand »Club«-Chef Michael A. Roth.
Beim Tabellenletzten hingegen herrschte eine Woche nach dem Ende der langen Misserfolgsserie schon wieder Katerstimmung. Der Abstand zu den rettenden Plätzen hat sich vergrößert, der vierte Abstieg nach 1998, 2002 und 2004 rückt bedrohlich nah. »Ich bin im Moment total zerstört, aber wir geben uns nicht auf«, sagte Trainer Hanspeter Latour nach der emotionsgeladenen Partie.
»Trotz allem muss man auch die positiven Ansätze sehen. Die Mannschaft hat sich keine Sekunde aufgegeben und sich mächtig ins Zeug gelegt«, befand Latour, der aber erkennen musste, dass seine Defensivreihe keine Erstligareife hat und nun fast sechs Monate ohne Heimsieg ist. »Jetzt sind unsere Chancen sehr gering«, meinte Streller, der wegen der fünften Gelben Karte ebenso wie Christian Lell (Gelb-Rot) in der kommenden Woche eine Sperre absitzen muss.

Artikel vom 13.03.2006