13.03.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Halbzeitstände in
Asien im Wett-Internet

Manipulationen bisher noch nicht bewiesen

Hamburg (dpa). Es wird weiter ermittelt: Aber im neuen Wettskandal im deutschen Fußball gibt es bisher keine Erkenntnisse, dass tatsächlich ein Spiel manipuliert worden ist.

Bei den vier Verhafteten, die versucht haben sollen, vier Regionalligaspiele und ein Spiel der 2. Liga zu manipulieren, handelt es sich nach Informationen des Nachrichtenmagazins »Spiegel« um einen in Bad Dürkheim lebenden Libanesen, einen in Speyer lebenden Serben, einen Malaien und einen Polen. Über das Internet sollen sie in Asien Kombinationswetten platziert haben, vorzugsweise auf Halbzeitstände.
Die Staatsanwaltschaft in Frankfurt/Main ermittelt gegen das Quartett wegen bandenmäßigen Betrugs. In mindestens einem Fall soll ein Spieler Geld angenommen haben. Namen nannten weder die Staatsanwaltschaft noch der Deutsche Fußball-Bund. »Es gibt die Absprache mit der Staatsanwaltschaft, dass wir uns zu Details nicht äußern, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Daran halten wir uns«, sagte DFB-Sprecher Harald Stenger.
Manipuliert werden sollte laut »Spiegel online« unter anderen auch die für den vergangenen Samstag geplante, dann aber wegen der Witterungsverhältnisse abgesagte Partie SpVgg Bayreuth gegen Eintracht Trier in der Regionalliga Süd. Betroffen seien zudem die Regionalligaspiele 1. FC Eschborn - FC Augsburg vom 26. November 2005, Stuttgarter Kickers - VfR Aalen vom 25. Februar und 1. FC Kaiserslautern II - SpVgg Bayreuth vom 5. März sowie das Zweitligaspiel des FC Hansa Rostock gegen Sportfreunde Siegen vom 26. Februar. Das Spiel Eschborn - Augsburg hat bisher nicht stattgefunden, da es wegen der schlechten Witterung schon zwei Mal abgesagt werden musste. LKA-Beamte haben laut »Spiegel« einen jetzigen Erfurter Spieler und den inzwischen verhafteten Libanesen in einem Kaiserslauterer Restaurant observiert. Der Spieler, »der seine Unschuld beteuert, wird mittlerweile als Beschuldigter geführt«, heißt es dazu in dem Nachrichtenmagazin.

Artikel vom 13.03.2006