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Der Stratege muss viel experimentieren: Thomas von Heesen.

Viele Wechsel
wider Willen

Arminia sucht die Erfolgsformation

Von Hans Peter Tipp
Bielefeld (WB). Sieben Spiele - sieben Punkte. Wem die Ausbeute des Fußball-Bundesligisten DSC Arminia Bielefeld nicht üppig genug erscheint, dem sei der Rückblick auf die Hinrunde empfohlen: Da holten die Ostwestfalen gegen die gleichen Gegner fünf Zähler.

Die Wende gelang gegen Bayer Leverkusen, jene Mannschaft, die sich am Samstag um 15.30 Uhr in der SchücoArena vorstellt. Gegen die Werkself (1:1) fand Arminia-Trainer Thomas von Heesen Anfang Oktober seinen »Stein der Weisen«, als er Nebosja Krupnikovic erstmals auf der Ersatzbank ließ und Sibusiso Zuma von der Seitenlinie ins Zentrum des Spiels beorderte.
Sieben Spiele waren bis dahin absolviert, sieben Mal hatte von Heesen die Formation wechseln müssen. Auch damals »funktionierte« die Arminia nicht von Anfang an. Fast so wie jetzt: Denn Anlaufprobleme sind auch in der Rückrunde nicht zu übersehen. Im Bemühen, das Optimale aus seinem Team herauszuholen, wechselte von Heesen in 2006 munter durch. Aber nicht, weil er es so wollte, sondern weil er nicht anders konnte. Viele Verletzungen, die Abwesenheit Sibusiso Zumas, taktische Erfordernisse, aber nur in Ausnahmefällen die Leistung der Vorwoche ließen ihm keine andere Wahl. »Wer mich kennt, der weiß, dass ich am liebsten einer eingespielten Formation das Vertrauen schenke«, betont der Trainer immer wieder.
Auch für ihn ist es kein Zufall, dass einer der beiden Rückrundensiege (Stuttgart) gelang, als Arminia in der Formation der Vorwoche auflief. Schon in der Hinrunde lief es »eingespielt« um einiges besser: Nachdem von Heesen gegen Leverkusen »seine« Formation gefunden hatte, gelangen im Oktober drei Siege in Folge - jedes Mal spielten die gleichen Akteure. Und auch gegen Köln triumphierte die Elf, die sieben Tage zuvor bereits in Duisburg gespielt hatte.
Never change a winning team - ändere nie eine siegreiche Mannschaft. Scheint so, als gelte dieser alte Spruch für die Arminia anno 2006 mehr denn je. Doch nun wird es Zeit, wieder eine Erfolgsformation zu finden.

Artikel vom 09.03.2006