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Baumpflanzung bringt
Bürger auf die Palme

Ärger im Neubaugebiet »Ellerbusch«


Jöllenbeck (jr). Anwohner des Jöllenbecker Neubaugebietes »Ellerbusch« sind regelrecht sauer. Vor ihren Häusern hat die Stadt rund 250 Bäume gepflanzt, obwohl beim Kauf des Grundstücks davon nicht die Rede gewesen ist. Das jedenfalls sagen die Anwohnerinnen Sybille Knauf und Kerstin Hempel. Die beiden sowie andere Anwohner ließen gestern Abend in der Sitzung der Bezirksvertretung Jöllenbeck ihrem Unmut freien Lauf, wollen weiter um ihr Recht kämpfen. Selbst eine Kompromisslösung konnte keine Zufriedenheit auslösen. Im Gegenteil, so meinte Kerstin Hempel verärgert: »Das Ganze ist ein fauler Kompromiss. Wir fühlen uns betrogen.«
Eine Aussage, die Bezirksvorsteher Hans-Jürgen Kleimann (CDU) so nicht stehen ließ. »Das Wort Betrug kann ich schlecht akzeptieren. Schließlich macht sich die Bezirksvertretung Jöllenbeck für Ihre Interessen stark.« Aber, so fügte Kleimann hinzu, »wir können natürlich nicht alles heilen.«
Welche Version nun im Vorfeld die richtige ist, konnte gestern nicht geklärt werden. Von einer Baumpflanzung in der jetzigen Vielzahl sei im Gespräch mit dem städtischen Immobilienservicebetrieb beim Kauf des Grundstücks nie die Rede gewesen, erklärten die Anwohner in der Sitzung. Lediglich von Büschen und Sträuchern habe die Stadt gesprochen.
Umweltamtsleiter Martin Wörmann wiederum wies auf den Grünflächenplan hin, der sowohl das Bepflanzen von Sträuchern als auch Bäumen vorsieht. Aber, so bekräftigte der Amtschef nach Sitzungsschluss zum WESTFALEN-BLATT: »Ein Wald wird im Neubaubereich Ellerbusch auf keinen Fall entstehen.«
Nach langer Diskussion in der Sitzung regte Bezirksvorsteher Kleimann an, die Stadt solle jetzt im Sinne der Anwohner Korrekturen vornehmen. Dem stimmte Martin Wörmann dann auch zu: »Wir kümmern uns weiterhin um das Gebiet und werden einen Teil der Bäume umpflanzen.« Das Neubaugebiet im Auge behalten wollen die Bezirkspolitiker ebenfalls. Kleimann: »Spätestens nach zwei Vegetationsperioden wird die Bezirksvertretung Jöllenbeck erneut eine Begehung vor Ort starten.« Das wäre summa summarum 2008.

Artikel vom 10.03.2006