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Rente des toten Bruders

Kasseler lebte 26 Jahre mit falscher Identität


Kassel (dpa). 26 Jahre lang hat sich ein Kasseler als sein gestorbener Bruder ausgegeben und dessen Sozialhilfe und Rente bezogen. Für den Schwindel ließ sich der Mann, der seinem Bruder sehr ähnlich sah, Papiere auf den Namen des Toten ausstellen. Dazu legte der heute 67-Jährige den Reisepass seines zehn Jahre älteren Bruders vor und erhielt Personalausweis, Führerschein und einen Fahrzeugschein für das Auto. Die Polizei schätzt den entstandenen Schaden auf 100 000 Euro. Die falsche Identität des Mannes flog bei einer Routinekontrolle der Autobahnpolizei auf.
Gleich nach dem Tod des Bruders 1979 in München legte der Kasseler am Wohnort des Verstorbenen nahe Regensburg den Reisepass des Toten vor. Auch weil es damals noch keine elektronische Datenverarbeitung gab, war der Tod des Mannes dort noch nicht bekannt und die Behörde stellte anstandslos neue Papiere aus.

Artikel vom 09.03.2006