Sieker (sj). »Tageseinrichtungen für Kinder sind ein elementarer Bestandteil des Bildungssystems, denn hier werden die Weichen für künftige Lern- und Entwicklungserfolge gelegt«, so die Überzeugung der Arbeiterwohlfahrt Ostwestfalen-Lippe. Aus diesem Grund wurde bereits zum dritten Mal ein Bildungstag ins Leben gerufen, bei dem unterschiedliche Aspekte des Themas »Bildung im Kindesalter« vorgestellt und diskutiert wurden. 120 Teilnehmer aus Kindertagesstätten (Kita) nahmen an der Veranstaltung teil, bei der vormittags Vorträge auf dem Programm standen und am Nachmittag sieben Workshops zu verschiedenen Bildungsbereichen angeboten wurden. Dr. Kordula Marzinzik von der Universität Bielefeld betonte in ihrem Vortrag »Prävention und Gesundheitsförderung im Vorschulalter« die Notwendigkeit, dass die Bereiche Gesundheitswesen und Sozialwesen stärker kooperieren. »Unter Gesundheit verstehe ich das umfassende Wohlbefinden und vor allem die psychische Verfassung, denn die so genannten ÜManagerkrankheitenÝ wie Magenschmerzen sind auch Kindergartenkindern nicht fremd«, beschreibt Marzinzik die Situation und erklärt, der Dialog zwischen Kinderärzten und Erziehern müsse aus diesem Grund gesucht werden. Unter dem Titel »Komm mit ins Zahlenland« stellte Barbara Schindelhauer von dem Institut für vorschulisches Lernen in Paderborn ein Konzept zur ganzheitlichen mathematischen Frühförderung vor. Im Zahlenland leben die Zahlen von eins bis zehn, die ihre speziellen mathematischen Eigenschaften aufweisen. »Die Kinder entwickeln einen Blick für die Welt der Zahlen und stellen eigenen Bezüge zum Zahlenland her«, beschreibt Schindelhauer die Erfolge. Dieser Ansatz lässt sich leicht in den Kindergartenalltag integrieren, denn das Zahlenland ist nicht nur aus pädagogischer Sicht empfehlenswert, sondern auch der Spaßfaktor ist garantiert. Die Workshops am Nachmittag griffen zum Beispiel das Thema »Sprachentwicklung von zweijährigen Kindern« oder stellten eine Lernwerkstatt in einer Kita vor.
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