Paderborn: Serientäter zu sieben Jahren Haft verurteilt
Von Hubertus Hartmann Paderborn (WB). Die Terrassentür aufgehebelt und ein abgebrochener Zahnstocher im Haustürschloss - das ist die Methode von Vesco V. - einem langgesuchten Serieneinbrecher.
Von Schleswig-Holstein bis Bayern zog sich seine Spur durch ganz Deutschland. Doch jetzt sitzt der 45-jährige Serbe hinter Gittern. Nachdem sich ein Zeuge in Delbrück (Kreis Paderborn) das Kennzeichen seines Mercedes gemerkt hatte, konnte ein Spezialeinsatzkommando den mehrfach Vorbestraften in Dortmund festnehmen. Gestern verurteilte ihn das Landgericht Paderborn zu sieben Jahren Haft. In der Ruhrmetropole hatte der mit einer unbefristeten Aufenthaltsgenehmigung seit 1997 in Deutschland lebende Kellner seine Basis. Dort hatte er drei konspirative Wohnungen angemietet, seine Beute und Bargeld deponierte Vesco V. bei seiner Geliebten, einer 34 Jahre alten aus Russland stammenden Prostituierten. Wegen Begünstigung erhielt sie eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren. Bei Natalia A. fanden Beamte der Sonderkommission »Zahnstocher« nicht nur gestohlene Schmuckstücke, ein Laptop und 35 000 Euro Bargeld. Auf dem Dachboden waren zudem eine Pistole, eine scharfe Antipersonenmine, Schwarpulverzündschnüre und 824 Gramm hochexplosiver Plastiksprengstoff versteckt. »Damit hätte man eine ganze Autobahnbrücke in die Luft jagen oder auch mehrere Tresore sprengen können«, sagte ein Experte des Landeskriminalamtes Düsseldorf. Die Mine und der Sprengstoff stammen wahrscheinlich aus dem Kosovo. Nach Feststellungen der Kripo gehen auf das Konto von Vesco V. mindestens 150 Haus- und Wohnungseinbrüche - Gesamtwert der Beute etwa w330 000 Euro. In Paderborn konnten ihm von 56 angeklagten Fällen aufgrund von DNA-Spuren letztlich 18 nachgewiesen werden. Bei anderen Strafverfolgungsbehörden sind laut Staatsanwalt Paul Wurm aber weitere Verfahren anhängig. Nach Verbüßung der Hälfte seiner Haftstrafe soll der Angeklagte voraussichtlich nach Serbien abgeschoben werden.
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