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»Wer aktiv bleibt,
der kann 100 werden«

Adi Ziegenbruch feierte gestern runden Geburtstag

Von Julia Lüttmann
Bielefeld/Spenge (WB). Mit 94 fuhr sie noch Auto, erst mit 97 Jahren entschied sie sich, ihre Wohnung aufzugeben, und ins Seniorenzentrum Lenzinghausen zu ziehen: Adi Ziegenbruch, die gestern 100 Jahre alt wurde, ist noch sehr rüstig und ließ es sich nicht nehmen, mit ihrer Familie zu feiern.

Zwei Söhne, vier Enkel, zwei Urenkel und ein Ururenkel kamen, um ihr zu gratulieren, außerdem der Spenger Bürgermeister Christian Manz und der stellvertretende Landrat des Kreises Herford, Hartmut Golücke. Alle wollten von Adi Ziegenbruch wissen, wie sie es schafft, im hohen Alter noch so rüstig zu sein. »Aktiv bleiben«, rät die Senioren, die den Empfang gestern sichtlich genoss. Nach einem Mittagessen im Familienkreis wurde nachmittags im Seniorenzentrum Lenzinghausen mit den Bewohnern gefeiert.
Adi Ziegenbruch wurde 1906 als Ida Peppmöller in Bielefeld geboren. »Ihren Taufnamen Ida mochte sie jedoch schon als Kind nicht«, verrät Sohn Rolf Ziegenbruch. »Da hat sie ihn einfach umgedreht.« Und dabei blieb es: Heute kennen ihre Familie und ihre Freunde sie nur als Adi. 1928 heiratete sie ihren Karl, mit dem sie zwei Söhne hat, Rolf und Dieter. Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem sie ihrem Mann durch Deutschland nachreiste, kehrte die Familie nach Bielefeld zurück und gründete in der Heimatstadt das Unternehmen »Ziegenbruch Automaten«.
Bis ins hohe Alter hat sich Adi Ziegenbruch ihre Selbstständigkeit bewahrt, nimmt am Leben ihrer Familie interessiert teil und hält sich über das Weltgeschehen auf dem Laufenden. Viel Wert legt die Seniorin auf ihr Aussehen, sie ist stets modisch und elegant gekleidet.
Adi Ziegenbruch freute sich gestern besonders darüber, dass ihr größter Geburtstagswunsch wahr wurde: »Dass mein Sohn Dieter, der seit Oktober im Krankenhaus war, meinen Geburtstag mit mir feiern kann.«

Artikel vom 08.03.2006