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42-jähriger Sexualstraftäter verurteilt

Acht Jahre und neun Monate Haft - Abhängigkeit ausgenutzt


Bielefeld (uko). Mit einem strengen Urteil gegen einen Sexualstraftäter hat die Jugendkammer des Landgerichts Bielefeld ihre harte Linie fortgesetzt: Ein 42-jähriger Mann wurde Dienstagabend wegen Vergewaltigung seiner Lebensgefährtin in drei Fällen sowie wegen des insgesamt 16-fachen sexuellen Missbrauchs der Tochter der Frau zu acht Jahren und neun Monaten Haft verurteilt.
Die Lebenspartner hatten sich Mitte der 90er Jahre kennen- und lieben gelernt. Daraus war nach Ansicht der Richter in der Folgezeit jedoch ein Abhängigkeitsverhältnis entstanden, aus der sich Mutter und Tochter nicht lösen konnten. Von 1999 bis 2003 kam es zu den perversen Übergriffen, deren Opfer die zu Beginn erst 13-jährige Schülerin wurde. Der Täter drohte dem Mädchen, es werde »in der Gosse landen«, sofern es der Mutter etwas davon berichte. Zudem könne der Mutter auch »ein Unfall« zustoßen.
Das Mädchen gestand seiner Mutter erst Ende 2004 den Missbrauch. Danach sagte die Mutter als Zeugin aus und berichtete von drei Vorfällen, bei denen sie selbst das Opfer ihres Lebensgefährten geworden war. In jedem Fall, so Kammervorsitzender Reinhard Kollmeyer in der Urteilsbegründung, sei die Frau vergewaltigt worden. Der 42-Jährige hatte die Taten bis zuletzt bestritten, einen Racheakt vermutet und behauptet, die Schülerin habe mit den Vorwürfen nur ihre schlechten Schulleistungen kaschieren wollen. Kolmeyer: »Alles Quatsch!«

Artikel vom 08.03.2006