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Schneechaos zerrt an den Nerven

Verkehr weiter behindert - Gespannter Blick auf neues Tiefdruckgebiet


Konstanz/München (dpa). Nach den neuen Schneefällen liegen bei manchen Menschen die Nerven blank: Nachbarn gehen beim Schippen mit Pfefferspray oder Schaufeln aufeinander los oder streiten sich darüber, wo die Massen aufgetürmt werden sollen. In Rielasingen-Worblingen bei Konstanz beschuldigte eine 52-Jährige ihren 41-jährigen Nachbarn, er habe auf dem gemeinsam genutzten Grundstück ihr Auto zugeschaufelt. Dabei war der Wagen der Frau von einer Dachlawine verschüttet worden. Beamte konnten die erhitzten Gemüter nur mit größter Mühe beruhigen. Beim gemeinsamen Schneeschippen gerieten sich im selben Ort zwei Nachbarn dermaßen in die Haare, dass sogar Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung erging. Ein 54-jähriger Mann attackierte einen 57-Jährigen mit Pfefferspray.
In vielen Bereichen sind indessen noch immer Verkehrswege blockiert. Am Großen Alpsee bei Immenstadt im Oberallgäu brach das Dach eines Musikpavillons zusammen. Verletzt wurde aber niemand.
In den kommenden Tagen sollen die Temperaturen leicht steigen und es setzt Tauwetter ein. Im Süden aber, so die Meteorologen, könnte es erneut zu heftigen Schneefällen kommen. Alles hänge davon ab, wie sich das aus dem Westen kommende Tiefdruckgebiet entwickelt.

Artikel vom 08.03.2006