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Nacke: »Die Zeit des Jammerns ist vorbei«

Löhne in der Möbelindustrie sollen steigen

Herford (WB/in). Die IG Metall fordert für die 40 000 Beschäftigten in der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie in Westfalen-Lippe eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 4,5 Prozent.

Weitere Forderungen außerhalb einer linearen Lohnerhöhung sind nicht geplant, erklärte gestern Gewerkschaftssprecher Wolfgang Nacke nach einer Sitzung der Tarifkommission in Herford. Dabei stellte er den 30-jährigen Karsten Kaus als seinen Nachfolger als Verhandlungsführer vor.
Nacke betonte, die IG Metall habe in den vergangenen fünf Jahren mit Rücksicht auf die Situation der Möbelbranche große Zurückhaltung geübt. Das Ziel der Beschäftigungssicherung sei trotzdem nicht erreicht worden.
In Zahlen ausgedrückt stiegen die Löhne 2002 um 1,1, 2003 um 0,5, 2004 um 1,7 und 2005 um 1,4 Prozent. Inklusive der vereinbarten Streichungen bei Urlaubs- und Weihnachtsgeld und in Beachtung der Inflationsrate hätten die meisten Arbeitnehmer Einbußen. Angesichts der teuren Energie sei dies nicht länger hinnehmbar.
Nacke zufolge ging der Anteil der Personalkosten an den Umsätzen in der Möbelindustrie seit 2002 von 21 auf 17,5 Prozent zurück. In einigen Küchen-Herstellern sei er sogar auf 6,5 Prozent zurückgegangen. Inzwischen gehe es der Branche besser, wie das Zitat »Die Zeit des Jammerns ist vorbei« von Dirk Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Möbelindustrie, zeige. Nacke: »Die Zeit des Jammerns muss auch bei den Tarifverhandlungen vorbei sein.«
Die Hersteller von Küchenmöbeln erklärten gestern, sie erwarteten im Ausland ein zweistelliges Umsatzplus. Auch im Inland setzen sie auf Belebung, obwohl der Umsatz 2005 wegen des Inlandsgeschäfts bei 3,5 Milliarden Euro stagnierte. S. 4: Kommentar

Artikel vom 09.03.2006