Von Bernhard Hertlein Bielefeld (WB). Helmut Metje verlässt den Bielefelder Einzelhandelskonzern AVA Allgemeine Handelsgesellschaft der Verbraucher AG. Die Entscheidung fiel nur wenige Tage, nachdem die Börsen in Frankfurt und Düsseldorf die Aktie auf Antrag der Edeka vom Börsenzettel genommen haben.
Pressesprecher Rainer Diermann nannte gestern auf Anfrage ausschließlich persönliche Gründe für den bereits zum 31. März wirksam werdenden Rückzug Metjes. Der heute 58-Jährige kam 1998 als Geschäftsführer zur größten AVA-Tochter Marktkauf nach Bielefeld. Vorher arbeitete er unter anderem als Manager bei Wertkauf, Plaza, Co op, Metro und der Kaufhalle. Anfang 2003 wurde Metje als Nachfolger von Kurt Lindemann Vorstandssprecher des Bielefelder Konzerns, zu dem außer Marktkauf noch die Dixi-Verbrauchermärkte und die Optikerkette Krane gehören. Erst im Oktober 2005 hatte Metje auch das Amt des Vorstandsvorsitzenden bei der AVA übernommen. Zuletzt hatten sich die Anzeichen verstärkt, dass die Krise der Marktkauf Bau- und Gartenmärkte längern dauern wird als von Metje immer wieder prognostiziert. Gerüchte sprachen sogar von einem möglichen Verkauf der Sparte oder alternativ von einer Trennung des Konzernengagements in der russischen Hauptstadt Moskau. Demgegenüber stagnierten nach vorläufigen Zahlen die Umsätze sowohl der Baumärkte (1,06 Milliarden Euro) als auch des gesamten Konzerns (5,61 Milliarden Euro) 2005 auf der Höhe des Vorjahres. Damit hätten die Bielefelder unter Metje immer noch besser abgeschnitten als die Branche, die in beiden Fällen erneut ein Minus hinnehmen musste. Nach dem Abschluss des »Squeeze out« und der Beilegung des letzten Streits mit prozessierenden Kleinaktionären gehört die knapp 30 000 Mitarbeiter zählende AVA seit Februar zu 100 Prozent der Edeka-Zentrale in Hamburg. Die Aktie des Unternehmens ist letztmals am 9. Februar 2006 an der Börse gehandelt worden. Der Edeka-Vorstand ließ bereits mehrmals erklären, die Verwaltung bleibe auch in der veränderten Eigentümerstruktur in Bielefeld.
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