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Fehlstart für
DLV-Athleten

Ralf Bartels patzt


Moskau (dpa). Die deutschen Leichtathleten haben bei der Hallen-WM einen klassischen Fehlstart hingelegt. Die größte Enttäuschung von vier vorzeitig gescheiterten DLV-Athleten war das Aus für den WM-Dritten von Helsinki, Ralf Bartels aus Neubrandenburg im Kugelstoßen. Nur seine Vereinskameradin und Olympia-Sechste Sonja Kesselschläger gefiel im Fünfkampf mit 4574 Punkten auf Rang vier und schrammte nur um fünf Zähler an der Bronzemedaille vorbei.
Die große Medaillenhoffnung Bartels patzte in der Qualifikation mit 19,46 Meter und war am Abend beim souveränen Titelgewinn von Favorit Resse Hoffa (USA) nur Zuschauer. Der US-Amerikaner erzielte im zweiten Versuch mit der Jahresweltbestleistung von 22,11 Meter die viertbeste Hallenweite aller Zeiten. Auch California Molefe (Botswana) sorgte im Vorlauf über 400 Meter in 45,78 Sekunden für einen Saisonbestwert.
Der erste Tag stand mit drei Siegen in vier Entscheidungen eindeutig im Zeichen der USA-Athleten. Me'Lisa Barber und Leonard Scott waren die schnellsten 60-Meter-Sprinter. Dabei beerbte Barber in der dritten Jahresweltbestzeit des Tages von 7,01 Sekunden ihre Landsfrau Gail Devers und verwies die zeitgleiche Helsinki-Weltmeisterin Lauryn Williams (USA) auf Rang zwei. Der Jahresbeste Leonard Scott zeigte in 6,50 Sekunden allen die Hacken. Den Frauen-Fünfkampf entschied die Ukrainerin Ludmila Blonska mit 4685 Punkten für sich.
»Das war ein Blackout, der mir nicht passieren darf. Ich habe noch nie einen schlechteren Wettkampf gemacht. Da gibt es nichts zu entschuldigen«, übte der 28-jährige Bartels Selbstkritik. »Ich habe einfach Mist gebaut. Das war so schlecht, dass ich mich nicht mal mehr ärgern kann«, sagte Bartels sarkastisch.

Artikel vom 11.03.2006