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Die WM 1962

Die Spiele in Chile: Nein, zu Höhepunkten der Weltmeisterschafts-Geschichte zählt dieses Turnier ganz sicher nicht. Defensive hieß die Devise. Italiens Ober-Betonmischer Helenio Herrera hatte den »Catenaccio« erfunden - und viele Trainer-Kollegen bauten ebenfalls dicke Mauern vor ihren Strafräumen.
Wenig Tore, wenig Klasse, aber dafür flogen die Fäuste. Ausgerechnet der Gastgeber »zeichnete« sich hier besonders trefflich aus. Beim Duell gegen Italien (0:0) waren sie die Provokateure, wurden aber nicht bestraft. Stattdessen mussten zwei Italiener vorzeitig gehen. Chile »mogelte« sich weiter durch, landete sogar auf Platz drei und wurde von den Zuschauern wie ein Weltmeister gefeiert.
Den Titel holten wieder die Brasilianer. Auch ohne Pele. Der Superstar hatte sich schon in der Vorrunde eine Oberschenkelverletzung zugezogen. Er spielte nur noch Zuschauer und bejubelte vor allem Garrincha: Der trickreiche Flügelflitzer war beim finalen 3:1-Erfolg gegen die Tschechoslowakei der beste Spieler auf dem Platz.
WM-Finale am 17. Juni 1962Brasilien - Tschechoslowakei 3:1Brasilien: Gilmar - Djalmar Santos, Nilton Santos Zito, Mauro, Zozimo - Garrincha, Didi, Vava, Amarildo, Zagalo
Tschechoslowakei: Schrojf - Tichy, Popluhar, Novak - Pluskal, Masopust - Pospichal, Scherer, Kadraba, Kvasnak, Jelinek
Tore: 0:1 Masopust (15.), 1:1 Amarildo (17.), 2:1 Zito (69.), 3:1 Vava (78.)
Zuschauer: 68 679 im Stadion von Santiago de Chile
Schiedsrichter: Latischew (Sowjetunion)

Artikel vom 18.03.2006