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Geschichte der Kinder
hinter dem Himalaja

Neue Dokumentation von Maria Blumencron

ZDF, 23.50 Uhr: Menschen auf der Flucht gibt es immer wieder. Von einer besonders gefährlichen, aber auch geglückten Flucht erzählt die Dokumentation von Maria Blumencron.

»Jenseits des Himalaja«, im nordindischen Dharamsala, leben sechs tibetische Kinder seit ihrer Flucht aus der Heimat im Exil eines indischen Kinderdorfs. Ihr Schicksal dokumentiert der gleichnamige Film, der leider zu später Stunde zu sehen ist.
Fünf Jahre nach der lebensgefährlichen Flucht über die 6000 Meter hohen Gebirgspässe wandern die Autorin und ihr Team mit den inzwischen Elf- bis Fünfzehnjährigen über die Hochebene von Changtang zurück an die tibetische Grenze, um einen Blick in die alte Heimat zu werfen. Eine schmerzhafte, aber auch schöne Wanderung in die Vergangenheit. Hinter den Geschichten der Heranwachsenden und der beiden Guides werden Folter und Verbannung, Heimweh und Verlust der kulturellen Identität sichtbar, aber auch Vergebung und Aufbruch in ein neues Leben.
Die 45-minütige Dokumentation ist das Nachfolgewerk des Films »Flucht über den Himalaja« von Maria Blumencron, der 2000 im Zweiten ausgestrahlt wurde. Die anrührende Geschichte von sechs Kindern und einem jungen Mönch, für die es im besetzten Tibet keine Zukunft gibt, wurde auf zahlreichen internationalen Festivals gezeigt und mehrfach ausgezeichnet. Unter anderem wurde sie für den Deutschen Fernsehpreis 2001 nominiert und zuletzt 2005 mit dem »Golden Frame« beim Explorer Film Festival im polnischen Lodz ausgezeichnet.

Artikel vom 08.03.2006