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Iran droht mit Folgen für Ölexport

USA und EU wollen Teheran vor den UN-Sicherheitsrat bringen


Wien (Reuters). Der Iran hat gestern damit gedroht, seine Ölexporte als Druckmittel im Konflikt um sein Atomprogramm einzusetzen. Wenn die internationale Gemeinschaft ihren Druck in dem Streit erhöhe, müsse das Land seine Ölexport-Politik prüfen, sagte der Vize-Chef des Nationalen Sicherheitsrates des Irans, Dschawad Waidi. Auf die Frage, ob der Iran seinen Ölreichtum als Waffe nutzen werde, antwortete er: »Das werden wir jetzt nicht tun, aber wenn sich die Situation ändert, werden wir unsere Politik überdenken.« Zuvor hatte Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad eine deutliche Warnung an den Westen gerichtet. »Wenn jemand die Rechte der iranischen Nation verletzen will, wird er es bald bereuen«, sagte er. »Der Iran wird politischem Druck und Erpressung nicht nachgeben.«
Der Iran kommt wegen seiner umstrittenen Atompolitik nun endgültig vor den Weltsicherheitsrat. Das haben die USA und Vertreter der EU gestern vor dem Gouverneursrat der Internationalen Atomenergie-Organisation deutlich gemacht. Teheran hatte die bis zum 6. März gesetzte Frist zur Einstellung der Urananreicherung verstreichen lassen. Der Sicherheitsrat könnte schon in der kommenden Woche tagen.

Artikel vom 09.03.2006