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»Offene
Gespräche«

Kaczynski in Berlin


Berlin (dpa). Im Zeichen offener Meinungsverschiedenheiten zwischen Berlin und Warschau hat der polnische Präsident Lech Kaczynski seinen ersten Deutschland-Besuch begonnen. Bundeskanzlerin Angela Merkel nannte die Visite den »Auftakt einer neuen Etappe« in den Beziehungen zwischen beiden Ländern. Sie kündigte bei der Begrüßung Kaczynskis in Berlin »offene und vertrauensvolle« Gespräche über bilaterale und europäische Fragen an. Der seit zwei Monaten amtierende nationalkonservative Staatschef erklärte, er sei »voller Hoffnung« gekommen. 61 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges sei es an der Zeit, »gewisse Dinge« im Verhältnis zwischen beiden Ländern abzuschließen. Darüber müsse offen geredet werden. Vor seiner Ankunft hatte sich Kaczynski strikt gegen Pläne »bestimmter Kreise« ausgesprochen, ein Zentrum gegen Vertreibung in Berlin zu errichten. Er bekräftigte auch die polnische Kritik an dem deutsch-russischen Projekt einer Gaspipeline durch die Ostsee.

Artikel vom 09.03.2006