Wolfgang Lohmeier, Polizeipräsident Erwin Südfeld und Andreas Fischer (v.l.) legten die Jahresbilanz 2005 vor.Foto: Gerhard Hülsegge
Intensivtäter nun verstärkt im Visier
Polizei bekämpft Jung-Kriminelle
Bielefeld (gge). Der Anstieg der Jugendkriminalität in Bielefeld erfordert organisatorische Erneuerungen bei der Polizei. Unter anderem sollen deshalb noch in diesem Jahr Intensivtäter besonders betreut werden. Das hat Polizeipräsident Erwin Südfeld gestern bei der Vorstellung der Kriminalitäts-Jahresbilanz 2005 erklärt.
»Frühzeitiges Kümmern um Gefährdete kann verhindern, dass junge Menschen in der Entwicklung zu Gewohnheitstätern werden, die später die Gesellschaft erheblich belasten«, erklärte der Leiter der Bielefelder Polizeibehörde in Übereinstimmung mit Stefan Mühlbauer (Leiter GS2/Gefahrenabwehr und Strafverfolgung) sowie Andreas Krumrey (Leiter Abteilungsstab). Das Trio zeigte sich zufrieden mit der Tatsache, dass die Gesamtzahl der Straftaten im vorigen Jahr gegenüber 2004 in Bielefeld um 2,6 Prozent zurückgegangen ist (wir berichteten bereits). 55,4 Prozent der Fälle konnten aufgeklärt werden. Die Leinenstadt sei damit wieder sicherste Stadt Nordrhein-Westfalens mit mehr als 200000 Einwohnern. Die Polizei überführte im vergangenen Jahr insgesamt 2460 junge Menschen unter 21 Jahren. Fünf Prozent von ihnen sind für 22 Prozent aller Jugend-Straftaten verantwortlich. Sie sind die besondere Zielgruppe der Ordnungshüter. In einer Fachtagung wurden neue Bekämpfungsansätze und ein gemeinsamer Auftritt von Jugendamt, Staatsanwaltschaft und Polizei abgestimmt. Letztere entwickelt zurzeit ein Konzept, um diese Art von Intensivtätern besonders eng zu kontrollieren und zu betreuen. Viele Konsumenten harter Drogen finanzieren ihre Sucht mit Straftaten. 19 Drogentote wurden gezählt.