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Gefährliche
Körnerkissen

Brand ausgelöst


Bielefeld (WB/uko). Körnerkissen können gefährliche Brandverursacher sein. Zu dieser Erkenntnis ist die Bielefelder Staatsanwaltschaft nach den Ermittlungen zu einem Zimmerbrand in Herzebrock-Clarholz (Kreis Gütersloh) gekommen.
Die Eheleute L. hatten den Abend des 26. November 2005 vor dem Fernseher verbracht. Rechtzeitig vor dem Schlafengehen hatte die Ehefrau in der Mikrowelle ein Körnerkissen mit Dinkelkörnern erhitzt, das Kissen dann unter die Decke ins Ehebett gelegt. Beide Ehepartner waren dann vor dem TV-Gerät eingeschlafen. Sie wurden gegen 2 Uhr nachts von Brandgeruch geweckt. Das Schlafzimmer stand in Flammen. Der Sachschaden betrug 10 000 Euro.
Da weder Brandstiftung noch technische Umstände von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft als Brandursache ermittelt werden konnten, hatte die Provinzial Versicherung damals das Kieler Institut für Schadensverhütung und Schadensforschung (IfS) zur Klärung eingeschaltet. Die Wissenschaftler stellten fest, dass das Körnerkissen Auslöser des Brandes gewesen sein müsse. Immer wieder gebe es »Brandschäden, die durch Körnerkissen verursacht werden«. Diese »trockenen Wärmflaschen« würden durch Mikrowellen so sehr erhitzt, dass besonders bei Dinkelkörnern die »punktuelle Glimmtemperatur« erreicht werden könne. Äußerlich sei die in den Kissen herrschende Hitze nicht fühlbar. Produktinformationen mit Warnhinweisen seien notwendig, da die Leistung von Mikrowellen oft »verkannt werde«.

Artikel vom 07.03.2006