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Gabelstapler soll Kauf
von BOC finanzieren

Reitzle: Linde konzentriert sich auf Gase


Frankfurt (dpa). Der Linde-Konzern wird mit der Übernahme des britischen Konkurrenten BOC zum weltgrößten Lieferanten von Industriegasen. Für den 11,7 Milliarden Euro teuren Erwerb wird Linde sich voraussichtlich von seiner Gabelstapler-Sparte trennen: Vorstandschef Wolfgang Reitzle sagte gestern, dass Linde und BOC ein reines Gase-Unternehmen werden wollten, zu dem auch der Anlagenbau gehöre. Das BOC-Management empfahl seinen Aktionären die Annahme des Angebots von 16 Pfund pro Aktie.
Kartellrechtliche Hindernisse erwartet Reitzle ebenso wenig wie Stellenabbau in Deutschland und Europa. Es gebe kaum regionale Überschneidungen zwischen den Firmen. Auch die Produktpaletten ergänzten sich perfekt. Gleichwohl verspreche das Zusammengehen Synergie-Potenziale von 250 Millionen Euro jährlich, die nach einer »sanften Integration« vom Jahr 2009 an voll wirksam werden könnten. Das künftige Unternehmen werde in 70 Ländern präsent sein und im Jahr 12 Milliarden Euro umsetzen; der bisherige Marktführer Air Liquide brachte es 2005 auf 10,5 Milliarden Euro.
Linde allein kam der gestern vorgelegten Bilanz zufolge 2005 auf 9,5 Milliarden Euro (plus 7,3 Prozent), von denen 3,6 Milliarden aus dem Gabelstapler-Geschäft stammen. Damit war Linde Nummer fünf auf dem Gase-Markt, BOC (2005: 6,8 Milliarden Euro) Nummer drei. Linde zählt derzeit 42 200 Mitarbeiter, BOC 30 000.

Artikel vom 07.03.2006