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»Auf dem Ferrari-Niveau«

Formel-1-Frischling Nico Rosberg gibt sich forsch

München (dpa). Forsche Töne schlägt Formel-1-Frischling Nico Rosberg vor seinem Grand-Prix-Debüt an diesem Wochenende in Bahrain an.
Der Williams-Pilot traut seinem Team zu, mit Ferrari, der Mannschaft von Rekord-Weltmeister Michael Schumacher, mithalten zu können. »Ich hoffe, dass wir auf einem Niveau mit Ferrari sind«, sagte der 20 Jahre alte Pilot vor dem Saisonauftakt. »Ich bin persönlich sehr zufrieden und optimistisch. Wir sind vorne dabei, wenn auch nicht ganz vorne.« Rosberg räumte trotz aller Zuversicht ein, dass Renault, Honda und McLaren-Mercedes schneller sind: »Das müssen wir einsehen.«
Rosberg fiebert bereits dem ersten freien Training am Freitag auf dem Kurs in Sakhir entgegen. »Dann bin ich endlich in meinem Element«, sagte der 20-Jährige gebürtige Wiesbadener, der die meiste Zeit seiner Kindheit und Jugend in Monaco verbrachte. Die Anspannung nach dem Ende der Tests habe sich vorerst wieder gelegt. »Ich versuche mir einzureden, dass es auch nur eine Klasse höher ist als die GP2, die ich im vergangenen Jahr gewonnen habe.« Es sei jedoch eine große Herausforderung. »Das ist so viel, ein Wahnsinn«, schilderte er die ständige Termin-Hatz.
Der mit Vorschusslorbeeren von allen Seiten überschüttete Grand- Prix-Rookie warnte zwar vor zu hohen Erwartungen: »Der Einstieg in die Formel 1 ist nicht einfach. Ich werde sicherlich auch ein paar Fehler machen.« Zugleich betonte er: »Persönlich lege ich die Messlatte immer noch ein bisschen höher als die Öffentlichkeit.« Auf eine WM-Platzierung wollte er sich aber nicht festlegen, nachdem Teamchef Frank Williams bereits den dritten Rang in der Konstrukteurswertung als Saisonziel vorgegeben hatte. Druck lastet auf dem Sohn des Weltmeisters von 1982 eh genügend: Nicos Vater Keke hatte vor 24 Jahren ebenfalls in einem Williams mit Cosworth-Motor triumphiert. Rosberg junior hat sich den Titelgewinn als Ziel für die Zukunft gesetzt.
Körperlich fühlt sich der polyglotte Pilot fit: »Ich habe so viel getan, wie ich konnte.« Vor allem die Beanspruchung im Halswirbelbereich sei aber groß.

Artikel vom 07.03.2006