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Hühner bleiben im Käfig

Tierschützer protestieren gegen Länderpläne


Berlin (dpa). Mehrere Bundesländer wollen das von 2007 an geltende Verbot von Kleinkäfigen für Legehennen kippen. Sprecher der Landwirtschaftsministerien in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen bestätigten am Samstag einen »Spiegel«-Bericht, nach dem es eine breite Zustimmung für die Aufhebung des Verbots gebe.
Nach den Plänen der Länder sollen Legehennen in 50 Zentimeter hohen Käfigen gehalten werden dürfen. Das Käfigverbot war von der damaligen Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) durchgesetzt worden.
Ein Ministeriumssprecher in Düsseldorf bestätigte, dass in den Plänen der Länder ein Platz von 750 Quadratzentimetern je Huhn vorsehen sei - etwas mehr als ein DIN-A-4-Blatt. Vorteil der 50 Zentimeter hohen Käfige ist laut »Spiegel«, dass sie stapelbar sind.
Die Vorsitzende des Agrarausschusses im Bundestag, Bärbel Höhn (Grüne), bezeichnete den Vorstoß der Länder als »unsäglich«. In den Kleinkäfigen könnten die Hühner weder flattern noch sich aufbäumen. Tierschützer appellierten erneut, nicht von dem Verbot der Käfighaltung abzurücken. Die Zulassung so genannter Kleinvolieren oder ausgestalteter Käfige sei mit dem »Staatsziel Tierschutz« unvereinbar.

Artikel vom 06.03.2006