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Küntzel wird
als »Flügel«
vermisst

Infektion statt Einsatz

Mönchengladbach (WB/dis). David Kobylik wurde vor der Saison verpflichtet, Ioannis Masmanidis in der Winterpause. Doch die entscheidende Frage gestern in Mönchengladbach lautete: Wo steckt Marco Küntzel?
Lahm gelegt: Marco Küntzel.
Weil Arminias Flügel lahmten, wurde Küntzel schmerzlich vermisst. Eine Magen-Darm-Infektion legte den 30-Jährigen flach. Dabei hätte Bielefeld den Rechtsfuß auf Rechtsaußen gut gebrauchen können, um die nun wirklich nicht lückenlose VfL-Deckung in Verlegenheit zu bringen. Und natürlich hätte Küntzel gegen seinen Ex-Klub auch gern gespielt.
»Mich erwischt es immer zur falschen Zeit. Diese Pechsträhne zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison«, sagte Küntzel und blickte traurig von der Tribüne auf das Spielgeschehen herab. »Von hier oben ist es immer leichter, Fehler zu erkennen. Aber auch leichter, die Spieler zu kritisieren«, betonte er und ersparte sich einen Kommentar zur Partie.
Weil Arminia über die Flügel überhaupt nicht effektiv agierte, stellte Frank Geideck um. In der Halbzeitpause wechselte der für 90 Minuten zum Cheftrainer aufgestiegene »Assi« den an Stelle von Küntzel ins Team gerückten Masmanidis aus. 20 Minuten später holte er Kobylik vom Feld.
»Wir haben Gladbachs Schwächen nicht genutzt. Und das sind die Außenbahnen«, brachte es DSC-Kapitän Mathias Hain auf den Punkt. Beide, der Deutsch-Grieche und der Tscheche, blieben weit hinter ihren Möglichkeiten zurück.
Für Masmanidis kam Pinto, der nach konstanten Trainingsleistungen längst eine Chance von Beginn an verdient gehabt hätte. Allerdings: Gestern konnte auch er, sonst ein zuverlässiger Joker mit Belebungsgarantie, nur wenige Akzente setzen.
Ob Küntzel, den Cheftrainer Thomas von Heesen besonders wegen dessen Systemtreue und Zuverlässigkeit schätzt, am Samstag gegen Leverkusen wieder zur ersten Elf gehören wird, hängt von der Hartnäckigkeit seiner Infektion ab. Denn wenn es noch eines Beweises für die hohe Bedeutung Küntzels bedurfte, so wurde sie in Gladbach geliefert. Mathias Hain sagte dazu: »Bei manchen Spielern merkt man oft erst, wenn sie nicht dabei sind, wie wichtig sie sind.«

Artikel vom 06.03.2006