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Von Behinderten lernen

Festakt im Assapheum mit Tanz und Vortrag


Bielefeld (WB/mzh). Eine Feier in Bethel, an der die hier betreuten Menschen nicht mitwirken dürften, ist undenkbar. Also zeigte die weißbehandschuhte Tanzgruppe der Bernhard-Mosberg-Werkstatt tänzerisch, was man mit Händen alles machen kann. Und Martin Hahn trug - in Reimform - seine ganz persönliche Hommage an Friedrich von Bodelschwingh vor.
In der Festrede entfernte der Bielefelder Historiker und Bodelschwingh-Biograph Prof. Hans-Walter Schmuhl die Maske der Legenden, die eine mythisierende Geschichtsschreibung dem streitbaren Geistlichen (1831-1910) aufs Gesicht setzte. Und er fragte, was uns Bodelschwingh heute noch zu sagen habe, wobei Schmuhl deutliche Kritik am Staat übte, der kein Rezept gegen die Geißel der Arbeitslosigkeit finde.
Grußworte zur Großveranstaltung im Assapheum (Moderation: Cornelia Melzer) sprachen Bernd Nordmeyer (stellv. Vorsitzender des Verwaltungsrats), Reiner Groth (Vorsitzender der Vereinten Ev. Mission, Wuppertal) und Angelika Gemkow. Die Behindertenbeauftragte der NRW-Landesregierung wünschte sich die Vertiefung der Wertediskussion und empfahl das Motto ihrer Tätigkeit zur Nachahmung: Miteinander leben - voneinander lernen.

Artikel vom 06.03.2006